Neues Sexualstrafrecht. Rechtsgüter des Sexualstrafrechts im Wandel der Zeit

Bok av Martin Breissler
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Jura - Strafrecht, Note: 5,5 (entspricht 1,5 in D), Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Sprache: Deutsch, Abstract: Unter sexueller Selbstbestimmung wird ein Abwehrrecht verstanden, das einer Person die Freiheit gibt, nicht als Objekt behandelt zu werden und sich vor fremdbestimmten sexuellen Übergriffen zu schützen. Am 10.11.2016 trat das neue "Reform-Gesetz" zur Änderung des Strafgesetzbuches - "Verbesserung des Schutzes der sexuellen Selbstbestimmung" in Kraft. Durch diese Reform wurde die Struktur des 13. Abschnitts des StGB und somit die Sexualvorschriften neu geregelt. Seit Inkrafttreten des vierten StrRG 1973 ändert sich der dreizehnte Abschnitt des StGB, Sexualstrafrecht, radikal. Ziel dieser Arbeit ist es, den rechtlichen Inhalt des 13. Abschnitts des StGB "Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung" im Wandel der Zeit inhaltlich zu analysieren, um herauszufinden, ob die Rechtsgutbestimmung des Sexualstrafrechts in Deutschland heute zu eng gefasst ist. Um dieses Ziel zu erreichen, wird versucht, Fragen wie, warum es im deutschen Sexualstrafrecht ab den 4. StrRG zu der Überschrift "Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung" kam und Rechtsgüter durch den 13. Abschnitt des StGB geschützt werden, zu beantworten. Um diese Frage zu beantworten, werden die historischen Entwicklungen des 13. Abschnitts des StGB, die sog. "Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung" bis in die Gegenwart untersucht. Im Weiteren wird auf die Sittlichkeit eingegangen, sowie auf das Fanny-Hill Urteil, welches dazu führte, die Aufgabe des Strafrechts zu verdeutlichen, was letztendlich auch zu dem Wandel des Sexualstrafrechts durch den 4. StrRG geführt hat.