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Das System der Automobilität. Autofreie Quartiere als Agenten des Wandels?
Bok av Benjamin Lang
Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 1,3, Universität Leipzig (Geographie), Veranstaltung: Aktuelle Forschungsfelder der Anthropogeographie, Sprache: Deutsch, Abstract: Arten der menschlichen Fortbewegung verändern sich. Phasenweise ist das schneller von statten gegangen, manchmal langsamer. Mit der Erfindung des Autos von Carl Benz im Jahre 1886 sollten sich die Städte Europas, Nordamerikas und bald auch anderer Teile der Welt aber wegen solch eines Wandels radikal verändern. Das letzte Jahrhundert, treffend auch das "Jahrhundert des Autos" genannt, brachte neben vielen wirtschaftlichen Entwicklungen auch diese räumlichen Veränderungen mit sich. Durch mit dem Automobil untrennbar verknüpfte industrielle Massenfertigung, treffenderweise auch "Fordismus" genannt, entstand eine neue Urbanität, die durch das Paradigma der Funktionstrennung geprägt war. Wirtschaft und Automobil gingen einen Bund ein, der über Jahrhunderte wenig veränderte Stadtstrukturen der Funktionsmischung, Dichte und fußläufiger Erreichbarkeit mit einem System der Trennung und der damit verbundenen Freiheit zu, und Notwendigkeit von, unbedingter flexibler Mobilität ersetzte.
Das "Wirtschaftswunder" ist lange vorbei, die Nachteile einer Autogerechten Stadt hinlänglich bekannt. Es gibt neue Visionen, Utopien von Städten ohne Autos mit mehr Platz für andere Formen der Mobilität und gesünderes Leben. In den Medien ist oft von Vorreiterprojekten der Autofreiheit zu hören, doch inwiefern können sie zur Vision einer angenehmeren Stadt der Zukunft beitragen? Sind sie kleine Enklaven des Mobilitäts-Luxus oder Vorbilder für bessere urbane Lokalität und Mobilität?
In meinen Betrachtungen arbeite ich mit dem Konzept des "Systems der Automobilität" und der Pfadabhängigkeit. In dieser Arbeit liegt der Fokus auf dicht besiedelten urbanen Gebieten. Ländliche Räume wurden bei den Betrachtungen nicht berücksichtigt, da das zu einer im Rahmen dieser Hausarbeit nicht zu bewältigenden Komplexität geführt hätte.