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Maschinenbau in Leipzig zur Zeit der Industrialisierung
Bok av Toni Holzfuss
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 2,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahre 1764 erfand James Hargreaves in England die "Spinning Jenny", eine Spinnmaschine mit acht Spindeln. Mit dieser Erfindung wurde erstmals der Industrialisierungsprozess in Europa entscheidend angestoßen, da nun die industrielle Fertigung in der Textilbranche eingeführt wurde. Noch bedeutender für den Fortgang des Industrialisierungsprozesses war jedoch die Entwicklung der Niederdruck-Dampfmaschine 1765 durch James Watt, die in den folgenden Jahren technisch weiter verbessert wurde. Sie ermöglichte die industrielle Fertigung an jedem Ort, unabhängig vom Antrieb durch Wasser und Wind; die traditionelle Form von Muskel-, Wind- oder Wasserkraft konnte von nun an durch Maschinen ersetzt werden.
Diese Erfindungen und viele weitere führten zusammen mit der Etablierung der Fabrikproduktion zuerst in Großbritannien zu einer Umwandlung von Wirtschaft und Gesellschaft.
Die Industrialisierung bezeichnet somit eine Phase beschleunigter technologischer, ökonomischer und sozialer Veränderungen, die seit etwa 1785 in Großbritannien begannen; sie markiert den Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft, ausgehend von der Einführung von Maschinen in der Textilindustrie.
Diese Entwicklungen machten auch nicht vor Deutschland Halt, sondern ergriffen ebenfalls dessen Wirtschaft und Gesellschaft, wobei das Land Sachsen eine Art Vorreiterrolle spielte, denn es war eines der ersten industrialisierten Gebiete innerhalb Deutschlands. Bedeutend für Sachsen in diesen Jahren ab ca. 1790 war genau wie in Großbritannien der zunehmende Einsatz von Maschinen in der Wirtschaft. Dadurch angeregt etablierte sich bald ein neuer Industriezweig im Land: Der Maschinenbau, für den zunächst Chemnitz im Süden Sachsens ein wichtiges Zentrum war, welches jedoch ab Mitte des 19. Jahrhunderts immer mehr von Leipzig überflügelt wurde.
Dieser aufstrebende Vorgang der Industrialisierung der Musik-, Messe-, Handels- und Buchstadt an der Pleiße hin zu einer modernen Großstadt soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden, ausgehend von dem Kontext der Industrialisierung Sachsens und mit besonderem Schwerpunkt auf dem Maschinenbau, der für die Stadt von großer Bedeutung war und entscheidend für die Entwicklung Leipzigs, das im Laufe dieser Entfaltung bald zur viertgrößten Stadt des Deutschen Kaiserreiches aufstieg.