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Der Traum und die Traumdeutung in Suetons De Vita Caesarum
Bok av Fanny Jasmund
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Mittel- und Neulatein, Note: 2,0, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Altertumswissenschaften), Veranstaltung: Proseminar Sueton, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit geht es um zweierlei Aspekte. Im ersten Teil der Arbeit soll versucht werden, in das Thema Traum und Traumdeutung in der griechisch-römischen Antike einzuführen. Dabei wird der Schwerpunkt auf die Oneirokritika von Artemidor von Daldis gelegt. Des weiteren soll aus Suetons Werk "De vita Caesarum libri" die Verarbeitung zahlreicher Träume und Prophezeiungen aufgezeigt werden. Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich speziell mit zwei von Sueton thematisierten Träumen des Kaisers Gaius Iulius Caesar aus diesem Werk. Zum einen der Traum Caesars, in dem er sich seiner Mutter bemächtigt und zum anderen die Träume Caesars und seiner Gattin Calpurnia am Tage vor seinem Tod. Beide Träume sollen zunächst vorgestellt, zeitlich eingeordnet und anschließend gedeutet und interpretiert werden.
Schon der vorsokratische Philosoph Heraklit sagte: "Die Wachenden haben eine einzige und gemeinsame Welt, doch im Schlummer wendet sich jeder von dieser ab in seine eigene." Träume spielen als ein menschliches Phänomen eine wichtige Rolle, auch in der antiken Überlieferung. Nach antiker Vorstellung führen Anfänge der Traumdeutung in die mythische Vorzeit zurück.
Träume gehören zur Divination, zur Weissagung, wie die Vorzeichendeutung, die Astrologie oder das Orakelwesen. In der griechisch-römischen Antike waren Traum und die Traumdeutung fest im Bewusstsein der Menschen eingeprägt. Träume galten als Botschaften der Götterwelt, als Orakel der Seele, durch die man die Zukunft erahnen konnte. Im Gegensatz zu heutigen Träumen und Traumanalysen ging es in der Antike meist um die Voraussage zukünftiger Ereignisse, um einen Auftrag, eine Warnung oder Verheißung, die historischen Personen zuteil wurde. Träumen konnte prinzipiell jeder, vom Sklaven bis zum Kaiser. Aufgenommen und gedeutet wurde nur, was relevant erschien, etwa in Hinblick auf die res publica oder den Kaiser selbst. Träume wurden von professionellen Traumdeutern "übersetzt" und gedeutet. Man konnte aber auch selbst auf Handbücher zurückgreifen, von denen sich allein die Oneirokritika, (griech. "Traumdeutung") von dem Griechen Artemidor von Daldis aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert erhalten hat. C. Suetonius Tranquillus, ein römischer Biograph und Antiquar verarbeitete mehrfach das Traummotiv und berichtete in seinem Werk "De vita Caesarum libri" über Prophezeiungen und Träume des Kaisers Gaius Iulius Caesar.