Jan van Eycks Heilige Barbara (1437)

Bok av Natalia Spektor
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,3, Universit zu K ln (Kunsthistorisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Architekturzeichnungen des Mittelalters. Fragen zu ihrer Funktionalit und Medialit , Sprache: Deutsch, Abstract: Die neuen Entdeckungen und Errungenschaften der niederl ischen Meister zu Beginn des 15. Jahrhunderts machten fast berall in Europa einen tiefen Eindruck. K nstler wie Auftraggeber waren von der Idee hingerissen, dass sich die Kunst nicht nur dazu verwenden lie die heiligen Geschichten packend nachzuerz en, sondern dass man damit auch ein St ck Welt spiegeln konnte. Die erste Folge dieser gewaltigen Umw ung war, wie man am Beispiel Jan van Eycks Heiligen Barbara sehen kann, dass K nstler allerorts zu experimentieren und nach neuen berraschenden Wirkungen zu suchen begannen. Diese Abenteuerlust, dieser k hne Geist der Neuerung, von dem die Kunst im 15. Jahrhundert ergriffen wurde, markiert den eigentlichen Bruch mit dem Mittelalter . Die neue Impulse fanden auch ihren Einfluss auf die Kunst Jan van Eycks. Aus den Werken Jan van Eycks spricht eine damals neue Weltanschauung, die diesseitigen Erscheinungen einen Sinn zuordnete und die Schilderung der neuen Welt in die Bilder einbezog. Er wird als Neuerer der sogenannten altniederl ischen Tafelmalerei und ihres spezifischen Realismus angesehen. Jan van Eycks Heilige Barbara k nnte man auch als Experiment verstehen. Der neue Van Eyck ist hier der Erz er, der auf der Suche nach eigenen Sprachformen f r das Medium Tafelbild ist. Sein konsequenter Naturalismus markiert ein qualitativ neues, seit der Gotik entstehendes Wirklichkeitsverh nis faszinierender Erscheinungstreue. Sie ert sich in der Exaktheit der Darstellung, in der Schilderung einer Landschaft, die bis in den fernsten Hintergrund in allen Einzelheiten erfasst ist. Angesichts der bereits zum Rang einer Wissenschaft aufgestiegenen Architektur lag es f r Van Eyck nahe, im Interesse einer Aufwertung des Mediums, mit dem er selbst arbeitete, nun seinerseits die Architekturzeichnung zur Formulierung eigener Anspr che zu verwenden. Er weist darauf hin, dass auch in der Malerei die Zeichnung im Sinne der durchrationalisierten Grundidee die Grundlage eines Bildes ist, mit der der Maler sich als Inventor ausweist. Nicht vorrangig das Potential des Handwerkes, nicht die Farben und die atmosph schen Wirkungen der lasierenden malerei sind es, die bestechen, sondern die Bildfindung, die bereits in der Zeichnung angelegt ist. Der Architekt muss in seiner Zeichnung Detailtreue und klaren r lichen Verh nissen Rechnung tragen und genau so verf t Van Eyck mit seiner Kunst.