Pierre Boulez: Notations

Bok av Lea Fink Manuela Kerer
Von Ameisenstraßen und Stundenplänen Die "Notations" spannen sich wie eine Klammer um das Lebenswerk des Pierre Boulez. 1945 komponiert der damals Zwanzigjährige die Klavierfassung, zwölf Stücke zu zwölf Takten à zwölf Tönen, ursprünglich nur, um sich über seinen gar zu akademischen Professor lustig zu machen. Über dreißig Jahre später dienen ihm aber gerade diese Miniaturen als Keimzellen für das gleichnamige Orchesterwerk, ein gigantisches "work in progress", das bis heute nicht beendet ist. Aber wie kann man die Komplexität, die Vielschichtigkeit und die Sinnlichkeit dieses Meisterwerks unterschiedlichen Publikumsgruppen zugänglich machen? Dieser Frage stellen sich im vierten Listening Lab-Band die Musikvermittlerin Lea Fink und die Komponistin Manuela Kerer. Sie bieten unterschiedliche Wege der Annäherung an, über das Hören selbst, über Bewegung, Recherche, eigenes Erfinden, audiovisuelle Medien oder bildende Kunst. Alle diese Wege haben aber eines gemeinsam: Sie knüpfen die an die Lebensrealitäten des jeweiligen Publikums an. Und so kann man sich etwa das Thema Ordnung anhand von Stundenplänen erarbeiten und für den Abschnitt "Bewegung und Stillstand" verwandeln sich die Workshop-Teilnehmerinnen in eine Ameisenstraße. "Listening Lab" zu "Notations" von Pierre Boulez - bietet maßgeschneiderte und kreative Zugänge zu diesem Schlüsselwerk der Moderne - macht die große Vision eines genialen Künstlers und Denkers in der Praxis greifbar - gibt MusikvermittlerInnen und PädagogInnen Materialien in die Hand, die als interaktive Brücke zwischen einem komplexen Werk und der Lebensrealität unterschiedlicher Publikumsschichten dienen