Zwischen Ständen und Gläubigern : Die kaiserlichen Finanzen unter Ferdinand I. und Maximilian II. (1556-1576)

Bok av Peter Rauscher
Mit der Übernahme der Königskronen von Böhmen und Ungarn 1526/27 durch den österreichischen Erzherzog Ferdinand I. und dem Erwerb der Kaiserkrone im Jahr 1558 entstand jener Herrschaftsraum der Habsburger, der die mitteleuropäische Politik der folgenden Jahrhunderte entscheidend mitbestimmen sollte. Die Koordination der Finanzmittel stellte eine der wesentlichsten Herausforderungen der Regierung dieser weitgehend voneinander unabhängigen Monarchien und Fürstentümer dar: Die Hauptschwierigkeiten bildeten im Äußeren die Finanzierung und Organisation der dauerhaften militärischen Auseinandersetzung mit dem expansiven Osmanischen Reich. Dafür mussten Ressourcen aller Herrschaftsräume mobilisiert werden. Im Inneren der einzelnen Königreiche und Länder sah sich der Monarch mit selbstbewussten Ständen konfrontiert, die nach weitgehender politisch-religiöser Autonomie strebten.