Gewebsproliferation Und S urebasengleichgewicht

Bok av A V Baalint
Aus der Zahigkeit, mit welcher der Organismus an der normalen Reaktion seiner Safte festhalt, scheint zu folgen, dass diese Zahigkeit zu den wichtigsten Bedingungen des normalen Lebens gehoert. Trifft diese Annahme zu, so ist zu erwarten, dass Stoerungen der Regulation verandernd auf das Zelleben wirken und dass ihre spontanen Verande- rungen zu pathologischen Zustanden fuhren mussen. Ebenso wird die kunstliche Veranderung der Reaktion therapeutisch mit Nutzen ver- wendet werden koennen. Physiologen haben den Mechanismus der Regulation des Saurebasengleichgewichtes weitgehend geklart. Um so auffallender ist die Durftigkeit der Resultate, die sich aus ihrer Arbeit fur den Pathologen und den Arzt ergeben haben. Vielleicht ist die Hoff- nung berechtigt, dass diese Durftigkeit sich nicht aus der Natur des Problems ergibt. Der Wert der Alkalitherapie des Magengeschwures steht uber jedem Zweifel. Wie uberraschend machtig sie wirken kann, wurde an der BALINTschen Klinik roentgenologisch festgestellt. Da ihre Wirksamkeit nach den Untersuchungen von BALINT gar nicht an die Hyperaciditat bei der Ulcuskrankheit gebunden ist, musste er zur UEberzeugung gelangen, dass sie die Heiltendenz des Geschwurs durch die Beeinflussung des Innenmediums herstellt. Dieser Gedanke hat sich als ausserordE"ntlich fruchtbar erwiesen. In seiner Verfolgung sah sich BALINT einer Unzahl von Problemen gegenubergestellt, deren Klarung er mit seinen Schulern mit grosser Energie anstrebte. Mitten in dieser Arbeit befiel ihn vor Jahren seine Krankheit, der er auf der Hoehe seiner Arbeitskraft erliegen musste.