Wasserstoff ALS Energietr ger

Bok av N Getoff
Der sprunghafte Anstieg des Erdoelpreises in den letzten Jahren hat erst drastisch die Tatsache der Verschwendung fossiler Brennstoffe und daruber hinaus der Begrenztheit aller Ressourcen allgemein ins Bewusstsein gerufen. In West- europa wird der Bedarf an Primarenergie zum groessten Teil durch Erdoel, zum geringeren Teil durch Kohle und Wasser- kraft und nur zu wenigen Prozenten durch Kernenergie ge- deckt. Tatsachlich ist die Energieproblematik schon lange bekannt. Bereits 1961 haben die Vereinten Nationen eine internationale Konferenz uber dieses Thema veranstaltet. In allen Landern der Welt ist mittlerweile die in Zukunft noch steigende Bedeutung dieses Problems deutlich ge- worden. Berucksichtigt man die noetige Steigerung der Lebensqualitat v. a. in den Entwicklungslandern und den enormen Anstieg der Weltbevoelkerung, kann mit Sicherheit eine Vergroesserung des Energieverbrauchs angenommen werden. Dabei sollte die Auf- merksamkeit nicht nur auf primarenergiequellen, sondern auch auf die Entwicklung geeigneter Systeme zur Energieubertragung gerichtet werden. Bei der Diskussion der einzelnen Primar- energiequellen v. a. hinsichtlich ihrer Reserven, Umweltbe- lastung, oekonomie etc. zeigt sich die Bedeutung von Sonnen- energie und Fusionsreaktoren fur die fernere Zukunft. In gewissem Umfang kommen daneben Wasser-, Wind- und Gezeiten- kraftwerke sowie die Ausnutzung geother ischer Effekte und des thermischen Gradienten der Ozeane in Betracht. Als uber- bruckung koennten Kernkraftwerke konventioneller Art erwogen werden, wobei ihr Einsatz in grossem umfang noch einige Pro- bleme aufwirft. Der Verbrauch von fossilen Brennstoffen sollte nach Moeglichkeit reduziert werden, da diese als prak- tisch einziges Ausgangsmaterial fur eine Vielzahl von pharma- zeutischen und chemischen Synthesen kommenden Generationen zur Verfugung stehen sollten.