Die Lebenden und der Tod

Bok av Jean Ziegler
Der Tod ist das groe Tabu unserer Gesellschaft. Das ist gewollt. Die kapitalistische Warengesellschaft reduziert den Menschen auf seine Qualitat als reaktive Zelle im Produktions- und Konsumprozess. Seine Existenz erschopft sich in jener eines bloen Funktionstragers der kapitalistischen Akkumulations- und Profitmaschine. Das Bewusstsein seiner eigenen Endlichkeit jedoch schafft Schicksal, Bewusstsein der radikalen Singularitat, der Einzigartigkeit des eigenen Lebens. Kein Moment kehrt je zuruck. Keiner gleicht einem anderen. Der Tod macht uns zu verantwortlichen Subjekten unserer eigenen Existenz. Um die Angst vor dem eigenen Tode wenigstens teilweise zu mindern, gibt es nur einen Weg: jeden Tag - durch Gedanken, Taten und Traume - so viel Gluck fur sich und die anderen, so viel Sinn zu erschaffen, dass, am Ende des Lebens, dieses Leben seiner eigenen Negation so viel Sinn wie moglich entgegenzustellen vermag. Mit seinem Aufruf *Der Aufstand des Gewissens*