1968 und die Formung des feministischen Subjekts

Bok av Brigitte Studer
Die Achtundsechziger-Bewegung litt nicht nur an pragmatischer Geschlechterblindheit, sondern auch an geschlechtertheoretischen Defiziten. Zwischen Mannern und Frauen gab es so etwas wie ein groes Missverstandnis, dessen Konturen sich aber erst nach und nach abzeichneten. Frauen beanspruchten zwar den Gleichheitsdiskurs wie selbstverstandlich fur sich selbst, missachteten aber die kulturelle Macht der herrschenden Normen der Geschlechterordnung. Und doch, so argumentiert Brigitte Studer, entstand die neue Frauenbewegung als Teil der Neuen Linken. Sie beleuchtet das kontroverse und paradoxe Verhaltnis naher, indem sie fragt, welche Kontribution die Achtundsechziger-Bewegung zur Genese der zweiten feministischen Welle des 20.Jahrhunderts leistete.Genauso forscht sie nach, wo sich die neue Frauenbewegung davon abgrenzte und eigene Interpretationen und Redeweisen der gesellschaftlichen Machtverhaltnisse heranbildete. Welche neuen analytischen Perspektiven, neuen politischen Aktivitatsformen entwickelte sie? Wie formte sich bei jeder einzelnen Frau ein neues Bewusstsein und die innere Uberzeugung, sich fur einen gesellschaftspolitischen Wandel einzusetzen?