Moralist in Noten

Bok av Heinz-Jurgen Schonhals
Der streng moralisch eingestellte Friedrich Wilhelm Richter ubt Einfluss in Hainwalde aus, nicht nur als reicher Mobelfabrikant, auch als begabter Artikelschreiber. Er vergibt grozugig gunstige Kredite an Geschaftsleute. Voraussetzung ist immer die moralische Integritat der Begunstigten. In dem von ihm herausgegebenen Journal "e;Ethik, Mensch, Familie"e; zieht er mit spitzer Feder gegen die Unmoral zu Felde. Ein Opfer seiner Kampagnen ist der Schauspieler Joseph "e;Jupp"e; Schmelz, der auf geheime Initiative des "e;Sponsors"e; Richter - wegen einer "e;obszonen Regiearbeit"e; - vom Stadttheater entlassen wurde. Ein weiteres Opfer soll der Kaufmann und Stadtrat Joachim Schling werden, in dessen Familie sich ein Sittenskandal ereignet hat. Der Fabrikant will ihn durch einen "e;investigativen"e; Artikel blostellen, um seinen Rucktritt zu erzwingen. Auerdem kundigt er ihm den Kredit, was den Ruin des Mannes bedeutet. Richter mochte seine hubsche Tochter Ingeborg mit dem altlichen, aber tugendhaften Gymnasialdirektor Dr. Spenner verheiraten. Er hofft, sie auf diese Weise vor dem unmoralischen Zeitgeist in Sicherheit zu bringen. Doch Ingeborg, die bereits mit Helmut Forster (heimlich) liiert ist, mochte sich auf keinen Fall dem Willen ihres sittenstrengen Vaters beugen. Die fromme Schwester des Geschaftsmannes Schling, Maria, erscheint im Buro des Fabrikanten und bittet ihn, das Darlehen an ihren Bruder nicht aufzukundigen. Da Maria auerst hubsch ist und sehr beredt uber die Schlechtigkeit der Welt klagt, gerat die strenge Haltung des Moralisten Richter ins Wanken, zumal Maria ihren und ihres Bruders Suizid anzukundigen scheint. Ob es der Schwester letztlich gelingt, den Fabrikanten umzustimmen, und ob die plotzliche finanzielle Krise der Richter-Mobel-AG hier eine Rolle spielt, wird am Schluss der Komodie geklart.