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Kleine Geschichte der Personen- und Frachtschifffahrt auf der Ober- und Mittelweser in Wort und Bild : Eine Mindener Perspektive
Bok av Fritz W. Franzmeyer
Robert Kauffeld
Die Weser war im Unterschied zu anderen deutschen oder Deutschland durchstrmenden schiffbaren Flssen immer ein Sorgenkind der Schiffer. Im Winter oft reiend, im Sommer oft sandige oder felsige Untiefen blolegend, dazu stndig neue Mander bildend, war sie ber die Jahrhunderte eine Herausforderung fr Mensch und Material. So manches Schiff havarierte, so mancher Schiffer oder Reeder verlor vollstndig oder teilweise sein Betriebsvermgen. Schiffergilden gaben lange ihr Bestes. Doch Jahrhunderte lang verhinderte die hohe Zahl oft rivalisierender, selten kooperierender Anrainerstaaten eine systematische Stromregulierung und Entschrfung der Gefahrenstellen. Dies gelang erst in der 2. Hlfte des 19. Jahrhunderts. Doch da hatte die Konkurrenz der Eisenbahn bereits den Niedergang der Handelsschifffahrt eingeleitet. Gleichwohl blieb die Ober- und besonders die Mittelweser bis in die 50er-Jahre des 20. Jahrhunderts sowohl fr das Einzugsgebiet der Oberweser als auch fr die Seehafenstadt Bremen und das - ab 1915 am Wasserstraenkreuz Weser/Mittellandkanal gelegene - Minden eine wichtige Handelsstrae. Fr die Personenschifffahrt entfaltete, wegen ihrer landschaftlichen Attraktionen, besonders die Oberweser erhebliche Anziehungskraft, seit risikofreudige Reeder in den 40er-Jahren des 19. Jahrhunderts die ersten Dampfschiffe in Dienst stellten. In den 50er- bis 70er-Jahren jenes Jahrhunderts wurden diese Schiffe auch von zahlreichen Auswanderern fr ihre Fahrt nach Bremerhaven genutzt. Heute gibt es oberhalb Mindens keine Frachtschifffahrt mehr. Auch die einst blhende Flerei ist zum Erliegen gekommen. Doch die "weie Flotte" lebt. Hinzugekommen sind der Individualtourismus, der Wassersport - und der Weser-Fernradwanderweg. Daneben wird der geduldige Leser ber so manche skurrile Sondernutzung des Flusses schmunzeln.