Expeditionen an die Grenzen des Ichs
Bok av Klaus-Rainer Martin
Klaus-Rainer Martin ist seit 1977 passionierter Leistungswanderer und Langstreckenlaufer (Marathon, 100 km und mehr). Dabei stand er noch nie auf einem Siegertreppchen, sondern war immer nur mit Begeisterung dabei. In seinem Buch beschreibt er, wie er als fast Vierzigjahriger zu dieser Extremsportart gekommen ist, und was sich bei groen Veranstaltungen so im hinteren Mittelfeld abspielt. In diesem Buch schildert er seine Erlebnise bei Lufen, die nicht mehr stattfinden, wie etwa den 100-km-Lauf in Liberec im Isergebirge in der ehemaligen Tschechoslowakai, den 100-km-Lauf von Unna in Westfalen, die 100 Kilometer lange "e;Bahndamm-Latsche"e; durch Mecklenburg und Brandenburg oder den Bremer Marathonlauf. Er teilt seine Eindrcke mit von legendren Lufen, wie den 100-km-Lauf von Biel in der Schweiz, die Marathonlufe in Berlin und Hamburg oder den 76 Kilometer langen Rennsteiglauf im Thringer Wald, der zu DDR-Zeiten fr das "e;kapitalistische Ausland"e; - und damit auch fr bundesdeutsche Lufer ohne Spitzenzeiten - fast unerreichbar war. Er berichtet von Lufen, die erst nach dem Fall von Mauer und Stacheldraht wieder mglich wurden, wie den seit 1990 jeweils am ersten Advent stattfindenden Lauf auf schleswig-holsteinischem und mecklenburgischem Gebiet rund um den Ratzeburger See oder den Ilsenburger Brockenlauf. Sein Tagebuch, das er whrend des Deutschlandlaufes 1987 ber 1.000 Kilometer in 20 Tagen von Timmendorfer Strand an der Ostsee bis nach Mittenwald in den Alpen fhrte, vermittelt Einblicke in eine auergewhnliche Laufveranstaltung. Schlielich beschreibt er, wie er stets versuchte, seine beruflichen Verpflichtungen als Diakon, Sozial- und Heilpdagoge mit seinem Hobby in Einklang zu bringen, wie es ihm zum Beispiel gelungen ist, einen jugendlichen Autisten so zu trainieren, dass sie gemeinsam einen Marathonlauf bestritten. Und er beschreibt sein luferisches Engagement fr seine Kirchengemeinde. Und es wird beschrieben, wie der Autor 2010 im Alter von 72 Jahren nach einem Herzinfarkt das Laufen aufgeben musste und seitdem an Veranstaltungen fr Walker bzw. Nordic-Walker teilnimmt und weite Strecken zurcklegt. Alles in allem will das Buch weder eine Trainingslehre noch eine Ernhrungsfibel fr den Langstreckenlauf sein. Vielmehr werden Erlebnise geschildert, die Mut machen sollen, seinen Beinen etwas zuzutrauen, ohne gleich nach einer Siegestrophe zu schielen, sondern nur, um sich damit ein wenig mehr an Lebensqualitt zu erlaufen.