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Das Deutschtum im Spannungsfeld von Magyarisierung und nationaler Selbstbehauptung und die deutsche Sprache in der ungarischen Reichshälfte der Donaumonarchie im Spiegel des ungarndeutschen Zeitungswe
Bok av Horst Föllmer
Die Verkündigung der Nationalstaatsidee im Zuge der Französischen Revolution entfesselte Nationalismen, die gerade in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihren Kulminationspunkt fanden. Den Weg für jene Entwicklung hatte nicht zuletzt die Nationalitätenpolitik des alten Ungarn vorgezeichnet, das wohl beispielhaft als ein völkisches "Experimentierfeld" anzusehen ist. Das nationale Erwachen der Magyaren seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Reaktion auf die zunehmenden Germanisierungstendenzen der Zeit Maria Theresias und Josephs II., das in seiner extremsten Artikulation auch die Selbstvernichtung der das Magyarentum tragenden herrschenden Schicht in Ungarn in Kauf zu nehmen schien, zeigt sich so auch in einer Sprachenverordnung, die sich die Magyaren auch dazu zunutze zu machen versuchten, in dem multiethnischen Staat Ungarn zur herrschenden Staatsnation zu werden und der drohenden Assimilierung zu entgehen. Die Erneuerung und bewußte Pflege der ungarischen Sprache geriet so mehr und mehr zu einem Mittel der nationalen Selbstbehauptung und zu einem Kampfmittel gegen eine propagierte Überfremdung, was vielerseits auf heftigen Widerstand stieß. Die Spiegelung dieser Konflikte des Deutschtums im Spannungsfeld zwischen Magyarisierung und nationaler Selbstbehauptung in der ungarndeutschen Publizistik der Jahre 1867-1918 in der ungarischen Reichshälfte der Donaumonarchie sind das Thema dieser ausführlichen, groß angelegten Untersuchung.