Die italienische Bildnismalerei der Renaissance

Bok av Karl Woermann
"Der Mensch ist dem Menschen das Schnste und Liebste auf Erden. Der Mensch ist daher auch der Hauptinhalt aller menschlichen Kunst. Lehrt die biblische Geschichte, da die Gottheit den Menschen nach ihrem Bilde schuf, so zeigt die Kunstgeschichte, da der Mensch sich seine Gtter nach seinem eignen Bilde gestaltete. Die knstlerische Schpfung glaubwrdiger Idealwesen hat die Fhigkeit, wirkliche Gestalten wiederzugeben, zur Voraussetzung. Diese wirklichen Gestalten aber verstanden die Knstler zunchst nur in ihren allgemeinsten, sie von den brigen Lebewesen unterscheidenden Zgen aufzufassen und wiederzugeben. Ein Fortschritt war es, als man das Unterscheidende verschiedener Rassen und Vlker hervorheben lernte, ein weiterer Fortschritt, als einzelne noch altertmliche Knstler sich einen besonderen Typus, den sie bevorzugten, heranbildeten. Aber erst verhltnismig spt gelang es den Knstlern Europas, zu sehen, und noch spter, es zum Ausdruck zu bringen, da kein Mensch aussieht wie der andre, da jeder seine individuellen Zge, seine eigne Haltung, seinen besonderen Ausdruck hat. Es gab eine Entwicklungsstufe der Malerei, auf der die Knstler sich offenbar der individuellen Unterschiede aller Einzelmenschen bewut waren und danach strebten, jeden mit seinen Sonderzgen darzustellen, bei der Ausfhrung aber unwillkrlich immer noch ihre gewohnten Typen an die Stelle der Individuen setzten." [...] Das vorliegende Werk von Karl Woermann beschreibt die italienische Bildnismalerei der Renaissance und ist mit ber 50 historischen Abbildungen illustriert. Dieses Buch ist ein unvernderter Nachdruck der Originalausgabe von 1906.