Der Gott im 9. Monat : Vom Ende der mutterlichen Gebarfahigkeit und dem Aufstieg der mannlichen Gebarmacht in den Religionen der Welt

Bok av Gabriele Uhlmann
Die exklusiven biologischen Eigenschaften der Frau fehlen den Patriarchen zur Erlangung der totalen Herrschaft in der Welt. Daher streben sie danach, sich die Gebrfhigkeit und Stillfhigkeit anzueignen, was auf die Auslschung der Mutter hinausluft. In den Mythen der Gtter und ihrer Rnke ist es vollbracht: Der Mord an der Urmutter ist Mittel und Zweck zugleich, die Geburt erfolgt danach mit einem Axthieb auf den gttlichen Kopf, aus Augen, Nase, Mund, Rippe oder Lehm, als Schaumgeburt aus dem Meer, auf dem Knie und sogar als Ringkampf. Dem so befriedigten Gebrneid folgt zwangslufig der Stillneid, der sich mythologisch in der Gleichsetzung des mnnlichen Ejakulats mit der Muttermilch und dem Wasser uert. Daher sind alle poly- und monotheistischen Hochgtter WETTERGTTER, die fr den fruchtbaren Regen sorgen sollen, den einst die Erdmutter von den Bergen und bers Meer sandte. Sie sind der Versuch, aus Mutter Erde einen Vater Erde zu machen. Seit Machthaber die Menschen aus den allversorgenden mtterlichen Sippen gerissen und von sich abhngig gemacht haben, gaukeln sie ihnen vor, dass es ihnen auch jetzt an nichts fehlt, ja alles sogar noch besser werde. Der faule Zauber fliegt nicht einmal mit den Schwierigkeiten auf, die das Patriarchat seit seinen Anfngen produziert. Was einst mit der Unterjochung der Frau begonnen wurde, uert sich heute vor allem in der folgenreichen berbevlkerung. Moderne Patriarchate arbeiten dagegen an der Wegrationalisierung der Mutter: in der Familiengesetzgebung, in der Reproduktionsmedizin, in der Erprobung der Geburt aus einem Roboter, mit der Patentierung der Muttermilch oder der Privatisierung des Trinkwassers.