Liknande böcker
My Sugardaddy Life : Meine Erfahrungen als Sugarbabe
Bok av Sophie Rode
Drei, zwei, eins, mein Finger erstarrte über der Entertaste und mein Blick wanderte nach rechts, wo mein Mitbewohner Tim auf meinem Ohrensessel aufgeregt an seiner Zigarette zog und den Bildschirm meines Laptops mit einer Spannung anstarrte, wie sonst nur Mittwoch abends den Fernseher wenn der Bachelor verkündet wem er die letzte Rose überreicht. "Los, worauf wartest du? " Nach einem Schluck meines Lieblingsmerlots, der uns schon durch viele Hochs und Tiefs begleitet hatte, war es soweit, ich drückte auf "Bestätigen" und mein Profil bei MySugardaddy war online.Wie sehr sich mein Leben mit diesem Klick ändern würde, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal ansatzweise. Bis jetzt betrachtete ich das alles eher als ein kleines Abenteuer, eine Möglichkeit meinem Alltag ein wenig zu entfliehen und endlich meine lange gut verborgene Träume auszuleben. Entstanden war diese Idee, da ich irgendwie schon immer etwas für reifere Männer übrig hatte. Allerdings meint "übrig haben" hier eher eine Art heimliche Vorliebe, von der nur wenige meiner Freunde wussten bzw. etwas ahnten. Während meine Freundinnen seit ich denken kann immer eher dem jungen, sportlichen Typ mit glatter Haut und Trendfrisur hinterher schauten, faszinierten mich insgeheim schon immer diese unnahbar wirkenden, eleganten, etwas reiferen Männer im Anzug, die mit ihren Blackberrys am Ohr auf mich wirkten als könnten sie die Welt regieren. Da ich allerdings in meinem Umfeld die einzige zu sein schien, wurde das sowohl von meinen Freunden, als auch von mir selber nie so richtig ernst genommen und gern als harmlose Schwärmerei abgetan. Ich war seit der Schulzeit irgendwie von einer Beziehung in die nächste geschlittert, mit genau eben diesem eher unreifen Typ Mann in meinem Alter. Meine Fantasie hatte ich all die Jahre meist für mich behalten, daher konnte kaum jemand ahnen, dass hinter dieser harmlosen Schwärmerei doch mehr steckte, als ich mir eingestehen wollte.Das Bedürfnis, diesem Verlangen nachzugeben, war schon seit Langem in meinen Gedanken sehr präsent, aber seit meinem 30. Geburtstag Anfang des Jahres und sicherlich auch seit meiner Trennung wurde es immer stärker. Nach einer vierjährigen Beziehung, von der sich das letzte Jahr wie eine halbe Ewigkeit hingezogen hatte, weil wir zwar beide wussten, dass es eigentlich vorbei war, aber keiner es so richtig sagen wollte, fühlte sich die Trennung für mich an wie ein Befreiungsschlag. Unsere Vorstellungen hatten sich zu weit voneinander entfernt.