Heinrich Heines Reisebilder. Ausgew Hlte

Bok av Heinrich Heine
Er kmpft fr Freiheit und Gleichheit. Und nichts, kein Mensch und kein Ort, ist vor seiner spitzen, gefrchteten, bewunderten und amsanten Feder sicher: Die Stadt Gttingen ist schn und gefllt einem am besten, wenn man sie mit dem Rcken ansieht. (S. 61). Im Allgemeinen werden ihre Bewohner eingeteilt in Studenten, Professoren, Philister und Vieh, welche vier Stnde doch nichts weniger als streng geschieden sind. Der Viehstand ist der bedeutendste. (S. 62) Ja, mich dnkt zuweilen, der Teufel, der Adel und die Jesuiten existieren nur so lange, als man an sie glaubt. (S. 161) Die Tiroler sind schn, heiter, ehrlich, brav und von unergrndlicher Geistesbeschrnktheit. Sie sind eine gesunde Menschenrasse, vielleicht weil sie zu dumm sind, um krank sein zu knnen. (S. 163) Lieber Leser, halte mich nicht fr einen unbedingten Bonapartisten; meine Huldigung gilt nicht den Handlungen, sondern nur dem Genius des Mannes. Unbedingt liebe ich ihn nur bis zum achtzehnten Brumaire - da verriet er die Freiheit. Und er tat es nicht aus Notwendigkeit, sondern aus geheimer Vorliebe fr Aristokratismus. (S. 183) Er [August Graf von Platen-Hallermnde] ist mehr ein Mann von Stei als ein Mann von Kopf, er ist ein Weib, und zwar ein Weib, das sich an gleich Weibischem ergtzt, er ist gleichsam eine mnnliche Tribade. (S. 227; Heines Replik auf Platens ihn krnkende Betitelung als Petrark des Lauberhttenfests). Heinrich Heines populrstes Buch der Lieder (1827) verblasste ein Jahrzehnt lang hinter seinen Reisebildern, mit denen er ins hellste Licht der Lesewelt trat, und vermochte erst Ende der 1830er Jahre den ersten Rang zu erobern. Mit seinen Berichten, u. a. aus Berlin, Polen, Gttingen, dem Harz, von der Nordsee, aus Innsbruck, Verona, Mailand, Genua, Pisa, den mondnen Bdern von Lucca und der Stadt Lucca, London und Sdostengland, wird er der erste einflussreiche deutsche Journalist, Erschaffer des zeitgemen subjektiven Feuilletons, aus dem er eine Kunst