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Das ungewohnliche Leben eines Stiefelmachers
Bok av Klaus-Rainer Martin
Die Geschichte beruht auf einem tatsachlichen Lebenslauf. Die historischen Details, die Zusammenhange zwischen der "e;groen Weltpolitik"e; und den ganz individuellen Lebensumstanden der handelnden Personen des Buches hat der Autor in der Zeit von 1996 bis 1999 recherchiert. Das Buch handelt von einem Schuster (korrekt Schuhmachermeister), welcher Zeit seines Lebens, ob im Kaiserreich und whrend des ersten Weltkrieges in Straburg, in den strmischen Jahren nach dem ersten Weltkrieg im Erzgebirge, whrend der Nazizeit in Dresden, im zweiten Weltkrieg in Krakau, nach der Kapitulation im Gefngnis in Bautzen und in Sibirien, oder spter in der sozialistischen Zeit in der ehemaligen DDR dadurch berlebte - und das stets ein bisschen besser, als die meisten anderen Menschen - weil er sich auf eines gut verstand: die Herstellung von maangefertigten Stiefeln. Stiefel waren nun mal nicht nur einfach Fubekleidung, sondern in totalitren Systemen stets auch ein Symbol von Macht (Soldatenstiefel im 1. und im 2. Weltkrieg, SA-Stiefel, SS-Stiefel, Stiefel fr die Offiziere der Roten Armee und der Volksarmee). Solche Menschen werden im Erzgebirge als "e;Fettaugen"e; bezeichnet. Die Lebenslufe und gegenseitigen Beziehungen der einzelnen Personen beruhen auf Tatsachen und wurden "e;schriftstellerisch"e; ausgeschmckt. Dabei wird deutlich, wie sich politische Entwicklungen und Entscheidungen auf die Lebenslufe dieser Menschen ausgewirkt haben. Der Autor macht deutlich, dass es z.B. fr den Protagonisten der Erzhlung "e;Albert Scheibner"e; auch immer von seiner ganz persnlichen Entscheidung abhngige andere Lebensentwrfe gegeben htte. Wie wre z.B. sein Leben verlaufen, wenn er bei Ausbruch des ersten Weltkrieges seiner Freundin Claudine nach Frankreich gefolgt wre? Oder wie wre sein Leben verlaufen, wenn er sich nicht dazu entschlossen htte, Stiefel fr die jeweils Herrschenden herzustellen, sondern statt dessen Hausschuhe fr die Bevlkerung? Welchen Verlauf htte sein Leben genommen, wenn er sich in der Weimarer Zeit nicht den Nationalsozialisten, sondern den Kommunisten angeschlossen oder sich jeglicher politischer Bettigung enthalten htte? - So gesehen bleibt die letzte Verantwortung fr die individuelle Lebensgestaltung trotz aller politischen und weltgeschichtlichen Rahmenbedingungen bei jedem selbst und ist nicht schicksalhaft vorgegeben.