Totenklage: Dreißig Sonette : Dreiig Sonette

Bok av Klabund
Klabund: Totenklage. Dreiig Sonette Geschrieben im November 1918 auf Monti della Trinit nach dem Tode Irenes (Brunhilde Heberle). Erstdruck: Berlin, Erich Reiss Verlag, 1920 unter dem Titel Die Sonette auf Irene. Hier nach der Ausgabe: Totenklage, Wien, Phaidon, 1928. Neuausgabe mit einer Biographie des Autors. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2020. Der Text dieser Ausgabe wurde behutsam an die neue deutsche Rechtschreibung angepasst. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Carlos Schwabe, Todestag, 1890. Gesetzt aus der Minion Pro, 12 pt. Der chronisch lungenkranke Alfred Henschke nennt sich seit 1912 Klabund, zusammengesetzt aus Klabautermann und Vagabund. 1916 verleiht er seinem Pyseudonym die zustzliche Bedeutung Wandlung und spielt damit auf seinen Sinneswandel zum Ersten Weltkrieg an. Er begegnet im Sanatorium in Davos der 20-jhrigen Brunhilde Heberle aus Passau. Die schne, sensible junge Frau nennt er nach ihrem zweiten Vornamen Irene, die Friedliebende. Wie viele seiner Zeitgenossen stand der selbst infolge seiner Tuberkulose ausgemusterte Klabund dem Krieg zunchst begeistert gegenber. Irene, die Liebe seines Lebens, bringt ihn in krzester Zeit zur Einsicht und der Kriegsgegner Klabund verfasst einen offenen Brief an Kaiser Wilhelm II. und fordert dessen Abdankung, was ihm ein Verfahren wegen Verrats und Majesttsbeleidigung einbringt. Am 8. Juni 1918 heiratet Klabund die schwangere Brunhilde Irene Heberle in Locarno. In einer von Euphorie getragenen Stimmung verfasst er die Passauer Distichen, beschwrt Symbole der Hoffnung und der Dreieinigkeit. Wo der Flsse drei sich ineinander ergieen, standen wir liebend gelehnt. Am 17. Oktober 1918 bringt die an Kehlkopftuberkulose erkrankte Brunhilde Heberle in einer Notoperation ihre Tochter Irene Fiete Anny zur Welt, zwei Monate zu frh. Brunhilde stirbt zwei Wochen darauf im Alter von 23 Jahren. Die Tochter folgt der Mutter vier Monate darauf in de