Anfange des Denkens #2 : Materialien zu einer interdisziplinären Soziologie der Steinzeit - von der Höhlenmalerei zur Hochkultur am Göbekli Tepe

Bok av Lars Hennings
Nach Hinweisen auf die prozessorientierte Methode einer historischen Soziologie werden drei Typen des Homo sapiens des Jung-Palolithikums vorgestellt: ltere und jngere WildbeuterInnen sowie die Sozial-differenzierte wildbeuterische sesshafte Gemeinschaft. Letztere steht fr jene, die das geistige Zentrum am Gbekli Tepe planen und errichten konnte, weil sie offensichtlich arbeitsteilig und hierarchisch strukturiert war. Die zentralen mnnlichen Gtterfiguren in den Kreisbauten dort symbolisieren das; hnliches gilt fr den Turmbau von Jericho. Dagegen begannen noch sehr schlicht organisierte und denkende Leute die Hhlenmalerei und Schnitzerei. Da die Schdelform bei Homo sapiens erst vor 35.000 Jahren ihre heutige Kugelform erreichte, wurde es umso ntiger, die ersten Jahrtausende als besondere, frhe Form der Kompetenz zu untersuchen. Bei der Analyse von Kognition und Emotion wurden auch die Neurowissenschaften, Bewusstsein und psychische Entwicklung, einbezogen. Piagets Stadien der kindlichen Ontogenese - die der individuellen Entwicklung des Prfrontalen Kortex folgen - geben Hinweise, dass die neue frhe Kommunikation (Schnitzerei, Malerei, Musik) nur mit Zeigen und Gebrden und noch ohne Sprech-Sprache entstehen konnten. Sie ging deutlich einher mit der Transformation der materiellen Kultur, an der Denken und Logik als historische Kompetenz sich ausbildet. Dazu wurde kontinuierlich schon frh die Sesshaftigkeit zur generellen Lebensform. Grere Siedlungen erforderten einen Lernprozess des Zusammenlebens, des Verzichts auf Aggression als Reaktion etwa auf Ehrverlust. Eine wichtige Bedeutung bekam die Institutionalisierung der Verwandtschaft von nur gefhlten Formen bei Mutter und Kind hin zur organisierten Stammesverfassung, die eine erhebliche Machterweiterung mit sich brachte. Speziell die die alltgliche Macht, die Geschlechterdifferenz, der Prozess der Institutionalisierung und die Entwicklung des Religisen werden als Movens dieser Gemeinschaften erke