Anpassungskapatzitat naturschutzfachlich wichtiger Tierarten an den Klimawandel

Bok av Bundesamt Fur Naturschutz
Der Klimawandel ist einer der Hauptgrunde fur den prognostizierten weiteren Ruckgang der weltweiten Biodiversitat. Im Rahmen der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt hat sich Deutschland daher zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt zu minimieren. Das Erreichen dieses Ziels wird jedoch durch artspezifische Reaktionen auf den Klimawandel erschwert. Im Rahmen eines vom Bundesamt fur Naturschutz beauftragten F+E Vorhabens wurde in einem raumlich und taxonomisch breit gefacherten Ansatz die Anpassungskapazitat von 50 naturschutzfachlich wichtigen Tierarten gegenuber dem Klimawandel in Deutschland untersucht und analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass viele dieser Arten sensibel auf die direkten und indirekten Folgen des Klimawandels reagieren werden und daher auf artspezifische Schutzmanahmen angewiesen sind. Habitate, die eines besonderen Schutzes bedurfen, um die untersuchten Arten erhalten zu konnen, sind insbesondere Moore, Quellen, feuchtes Grunland und Fliegewasser. Zudem sind viele der Arten auf strukturreiche, alte Laubwalder mit einem hohen Anteil an Totholz angewiesen. Da die meisten der 50 untersuchten Arten eine geringe Ausbreitungsfahigkeit besitzen, mussen ihre derzeitigen Lebensraume optimiert werden, damit zusatzlicher Stress infolge des Klimawandels vor Ort besser toleriert werden kann. Dabei sind Manahmen besonders wichtig, die den Wasserhaushalt optimieren und Strukturreichtum mit unterschiedlichen Mikroklimaten fordern. Entsprechend der jeweiligen Ausbreitungsfahigkeit der Arten sollte zudem ein mehr oder weniger kleinraumiges Netz von geschutzten Gebieten aufgebaut werden.