Halboffene Verbundkorridore: Okologische Funktion, Leitbilder und Praxis-Leitfaden

Bok av Bundesamt Fur Naturschutz
Eine fortschreitende Fragmentierung der Kulturlandschaft in Mitteleuropa fuhrte und fuhrt zu einer zunehmenden Isolation der verbleibenden Lebensraume fur heimische Tier- und Pflanzenarten. Ein reduzierter oder auch vollstandig ausbleibender Genfluss zwischen Populationen fragmentierter Habitate begunstigt wiederum eine erhohte Aussterbewahrscheinlichkeit, besonders von stenotopen bzw. stenoken sowie ausbreitungsschwachen Arten. Eine groraumige Vernetzung von Lebensraumen durch geeignete Ausbreitungswege oder "e;Korridore"e; ist somit eine entscheidende Voraussetzung fur den langfristigen Erhalt und Schutz von Biodiversitat. Doch besonders in Landschaften, in denen sich Offenland- und Waldlebensrume verzahnen, kommt es hufig zu Konflikten bei der "e;Biotopvernetzung"e;, da Korridore, welche auf die Vernetzung eines bestimmten Lebensraumtyps zielen, hufigzugleich eine Fragmentierung des anderen Lebensraumtyps bewirken. Seit einiger Zeit werden "e;halb offene Lebensrume"e;, welche ein Mosaik aus offenland- und gehlzgeprgten Strukturen besitzen, als Lsungsansatz fr einen effektiveren Ausbreitungskorridor fr Offenland- und Waldarten diskutiert. In dem vorliegenden Band zum Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (F+E) "e;kologische Funktion von halboffenen Verbundkorridoren"e; wurden, mit Frderungdes Bundesamtes fr Naturschutz, das Potenzial und die Perspektiven von halboffenen Lebensrumen als Ausbreitungskorridore untersucht und dokumentiert. DieErgebnisse zeigen, dass "e;halb offene Korridore"e; fr Offenland- und Waldarten gleichermaen als Korridor oder "e;stepping stone"e; dienen und somit wirksam zu einer Vernetzung verschiedener Lebensraumtypen in Kulturlandschaften beitragen knnen. Die Ergebnisse des Projektes wurden fr den vorliegenden Band zudem im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit und Umsetzung in der Naturschutzpraxis aufbereitet.