Aristoteles ber Getrenntheit Und Urs chlichkeit : Der Begriff des eidos choriston

Bok av Johannes Hubner
Im Zentrum von Aristoteles' Kritik an Platon steht der Vorwurf, Platon habe die Ideen zu selbstndigen Entitten erklrt, die von den wahrnehmbaren Dingen getrennt existierten, statt ihnen immanent zu sein. Folgerichtig zeichnen sich die aristotelischen Nachfolger der platonischen Ideen, die Formen, durch Immanenz aus. Aristoteles selbst spricht den Formen jedoch zugleich Getrenntheit zu. Wie ist das zu verstehen? Wie knnen immanente Formen getrennt sein? Die Frage betrifft den ontologischen Status der Formen bei Aristoteles und damit den Kern seiner Ontologie: Wenn die Formen lediglich in einem abgeschwchten Sinn getrennt sind, verliert Aristoteles die Rechtfertigung dafr, sie als primre Substanzen, als das eigentlich Wirkliche anzusehen; wenn sie dagegen in einem starken Sinn getrennt sind, droht er, in Platonismus zurckzufallen. In dieser Arbeit wird argumentiert, da Aristoteles erfolgreich einen genuinen Mittelweg einschlgt: In seiner Theorie knnen unter den Formen allein die des Lebendigen Getrenntheit beanspruchen, und zwar deshalb, so die These, weil sie urschlich fr ihre eigene Aufrechterhaltung durch Ernhrung und Reproduktion sind. Die These wird, in stetiger Auseinandersetzung mit der Forschung, aus sorgfltigen Textanalysen insbesondere zu den zentralen Bchern der Metaphysik gewonnen. Eine Deutung dessen, wie Aristoteles 'getrennt' in Bezug auf die konkreten Dinge versteht, und eine Darstellung seiner Auseinandersetzung mit Platon bereiten die Klrung der Frage vor, was 'getrennt' in Bezug auf die Formen heit. Die Antwort erfolgt, indem das aristotelische Konzept der lebendigen Form als einer immanenten Ursache genau expliziert wird. Schlielich wird gezeigt, da dieses Konzept Aristoteles' Behauptung rechtfertigt, die Form erflle seine strikten Bedingungen fr Definierbarkeit.