Philosophische Werke / Uber die Beredsamkeit in der Volkssprache I

Bok av Dante Alighieri
In dieser Schrift begrundet Dante die Prioritat der Volks- und Muttersprache vor der lateinischen Gelehrtensprache und fordert eine italienische Hochsprache. Er untermauert seine Ausfuhrungen durch eine anthropologische Erorterung der menschlichen Sprachfahigkeit. Dank einer originellen Interpretation des biblischen Mythos vom Turmbau von Babel legt er eine vernunftig begrundete Neubewertung der Vielfalt und der historischen Entwicklung der Sprachen vor. Das Problem der Sprache stellt sich im Denken Dantes in zweifacher Weise: als Problem der Sprache der Philosophie und unter dem Gesichtspunkt der Philosophie der Sprache. In "e;De vulgari eloquentia"e; bietet Dante ein ganzes Arsenal metaphysischer Paradigmen auf, um der sprachlichen Verstndigung der Menschen eine unvordenkliche Dignitt zu geben. Er stellt die gesamte Philosophie in den Dienst des Menschen als sprechendes Wesen. Auch wenn Dante die Doppelbestimmung der Sprache als sinnliches Zeichen, das den Gedanken des einen Menschen einem andern zu vermitteln fhig ist, von der Tradition bernimmt, setzt er andere Akzente. Die Sprache der Menschen ist nicht nur eine im Vergleich zur Transparenz der reinen Geister unvollkommenere Form der Kommunikation, sondern sie wird positiv als die dem Menschen gnzlich angemessene und entsprechende Form der Kommunikation interpretiert: Das Sprechen ist der "e;herausragende Akt des menschlichen Geschlechts"e;. Mit dem Erscheinen von "e;De vulgari eloquentia"e; liegt die vierbndige Ausgabe der Philosophischen Werke Dante Alighieris vollstndig vor. Bislang erschienenBd. 1: Das Schreiben an Cangrande (PhB 463)Bd. 2: Disputation ber das Wasser und die Erde (PhB 464)Bd. 4: Das Gastmahl I-IV (PhB 466a-d)