Individualit t ALS Fundamentalgef hl

Bok av Oliver Koch
In den letzten Jahren ist der Begriff der Person zu einem Schlsselbegriff des philosophischen wie des gesellschaftlichen Diskurses geworden. Eine systematisch interessante und bisher vernachlssigte historische Rckversicherung in der Personendebatte bieten die berlegungen Friedrich Heinrich Jacobis (1743-1819) und Johannes Paul Richters (1763-1825), genannt Jean Paul. Jean Paul ist um 1800 nicht nur ein erfolgreicher Autor humoristischer Romane, sondern auch ein gut informierter Beobachter der zeitgenssischen Philosophie und philosophischer Vertrauter Friedrich Heinrich Jacobis. Wie Jacobi in einer konstitutiv doppelsinnigen Bewegung Spinozas Ethik und Fichtes Wissenschaftslehre als unwiderlegbare Entwrfe einer streng rationalen Immanenzphilosophie dechiffriert, um sie im Namen der Vernunft zu berwinden, so verbindet auch Jean Pauls philosophisches und poetisches Werk die Wertschtzung der Transzendentalphilosophie unmittelbar mit einem transrationalen Widersprechen gegen die Ansprche der neuen Systemphilosophie. Um Individualitt, Zeitlichkeit und Handlungsfreiheit als Grunderfahrungen menschlichen Daseins philosophisch zureichend zu wrdigen, bedarf es fr Jean Paul wie fr Jacobi einer grundstzlichen Umwertung des Verhltnisses von individuellem personalem Dasein und rationaler Welt- und Selbsterklrung. Unvernderter Print-on-Demand-Nachdruck der Ausgabe von 2013.