Asthetik (1832/33)

Schleiermachers Asthetik nimmt eine philosophiehistorische Sonderstellung ein: Sie kann als die einzige - systematisch orientierte und ausgefuhrte - Kunstphilosophie betrachtet werden, die sowohl fruhromantische Implikationen aufweist als auch mit den groen Systementwurfen der Zeit im Gesprach ist. Denn sie bezieht sich nicht nur kritisch auf die Konzeptionen von Aristoteles und Baumgarten, sondern ist auch als eine Antwort auf die vernunftkritischen Philosophien und Kunsttheorien im Kontext der Klassischen deutschen Philosophie zu verstehen. Insbesondere geht sie auf die "e;Symphilosophie"e; der Berliner Fruhromantik zuruck und unterhalt, wie der Herausgeber in seiner Einleitung nachweisen kann, eine gewisse Nahe zu Hegels Asthetik. Schleiermacher hat an der Berliner Universitt - nahezu synchron mit Hegel - drei Vorlesungszyklen ber die sthetik gehalten (1819, 1825 und 1832/33). Der Band bietet die Nachschrift der Vorlesung von 1832/33 aus der Hand des Zrcher Theologen Alexander Schweizer. Diese Nachschrift galt in der Forschung lange als verschollen und wurde erst im Jahr 2014 identifiziert. Sie gibt einen vollstndigen berblick der letzten Ausarbeitungsstufe der sthetik durch Schleiermacher und ist hinsichtlich Detailgenauigkeit und Vollstndigkeit allen anderen Nachschriften berlegen. Die Studienausgabe der Nachschrift Schweizer, die auf den Editionsarbeiten fr einen Band der Historisch-kritischen Gesamtausgabe beruht, bietet neben dem edierten Text eine Einleitung des Herausgebers, Sachanmerkungen, Bibliographie sowie Sach- und Personenregister. Beigegeben sind auerdem Schleiermachers Akademievortrge "e;ber den Umfang des Begriffs der Kunst in Bezug auf die Theorie derselben"e; (1831/32).