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Uber den Unterschied zwischen dem systematischen und dem nicht-systematischen Verstand
Bok av Christian Wolff
Was versteht man eigentlich unter einem System? Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war das keineswegs klar: Vom Weltsystem, der "e;Verbindung der einzelnen Dingen, wie sie wurcklich existiren"e; (so ein zeitgenossisches Lexikon), uber die schlichte Bedeutungsgleichheit mit "e;Hypothese"e; bis hin zu der Meinung, ein System sei einfach ein auerlich geordneter Zusammenhang zum Beispiel der Lehren eines einzelnen Denkers, reichten die ganz unterschiedlichen, nebeneinander bestehenden Bedeutungen. Fur Wolff, der sich nach seiner Vertreibung aus Preuen in einer sogenannten Marburger "e;Nebenstunde"e; mit dem Systembegriff beschaftigt, ist ein System dagegen nichts Auerliches. Das System beruhtvielmehr auf der Anwendung der richtigen Methode (paradigmatisch: die mathematische) und ist das notwendige Ergebnis methodischen Denkens. Dabei grenzt sich Wolff gegen die zur Zeit der Frhaufklrung hochgeschtzte Eklektik ab, wonach ein systematischer Philosoph nach eigenem freien Urteil aus frheren Lehren dasjenige auswhle, waswahr ist, und zu einem System verknpfe. Wer richtig auswhlen will, so Wolff, braucht jedoch einen Mastab, um ein logisch kohrentes System berhaupt formulieren zu knnen. Dies ist die Voraussetzung fr jeden Erkenntnisprozess und damit fr wissenschaftlichen Fortschritt. Wolffs Systemidee, die er in seinen Werken vorfhrt und als Methodelehrte, erwies sich in der Folgezeit als enorm einflussreich und beendete schlielich die Karriere der Eklektik. Von Ausnahmen abgesehen wollte kein Philosoph mehr Eklektiker sein. Noch bei Kants Definition des Systems in der "e;Kritik der reinen Vernunft"e; steht ganz eindeutig Wolffs Systembegriff im Hintergrund.