Freiwillige Selbstkontrolle bei Indiskretionen der Presse : Ein Vergleich des deutschen und englischen Rechts

Bok
Stellt die freiwillige Presseselbstkontrolle im Spannungsfeld der Pressefreiheit und des Individualrechtsschutzes eine wirkliche Alternative zum ordentlichen Recht dar? Vor dem Hintergrund dieser Frage werden in rechtsvergleichender Weise die verschiedenen Formen, Funktionen und Arbeitsweisen der freiwilligen Presseselbstkontrolle in der Bundesrepublik Deutschland und in England am Beispiel des Privatsphärenschutzes vor Presseveröffentlichungen dargestellt. Im Vordergrund steht daher die vergleichende Analyse der Spruchpraxis des Deutschen Presserats und der Press Complaints Commission zum Privatsphärenschutz. Beachtung finden auch die rechtlichen Möglichkeiten des Privatsphärenschutzes und dabei - vor allem im englischen Teil - aktuelle gesetzgeberische Tendenzen und aktuelle Rechtsprechungen. Die Analyse der Spruchpraxen und die Darstellung des gerichtlich zu erlangenden Rechtsschutzes zeigen Schwächen und Stärken der Selbstkontrolle gegenüber dem ordentlichen Recht auf. Die Schwächen der Selbstkontrolle führen zumindest beim Deutschen Presserat zwingend zu der Forderung nach einer Veränderung seines Selbstverständnisses von der reinen Beschwerdeinstanz hin zu einer verstärkten Schlichtungsstelle als Alternative zur Justiz.