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Die Philosophie Des Mittelalters: Band 4: 13. Jahrhundert
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Philosophie zur Zeit der Entstehung der europäischen UniversitätIn der Historiographie der mittelalterlichen Philosophie hat das 13. Jahrhundert seit je einenbesonderen Platz eingenommen. Im Zuge der institutionellen Trennung der Artistenfakultätvon den höheren Fakultäten an den neu entstandenen Universitäten wurden eigenständige Curricula für die Philosophie geschaffen, deren Gegenstandsbereich, Funktion und Status sich nun grundlegend wandelte. Erstmals gab es Professoren (magistri), die sich ausschließlich mit philosophischenTexten beschäftigten, allen voran mit solchen des Aristoteles (und seiner arabischsprachigenInterpreten), dessen logische, naturphilosophische und moralphilosophische Werkeman im 13. Jahrhundert zu einem umfassenden Wissenschaftssystem verband, welcheserst im 17. Jahrhundert durch neue philosophische Formen verdrängt wurde.Durch die intensive Rezeption neu übersetzter und kommentierter philosophischerQuellen auch in der Theologie geriet das Verhältnis von Theologie und Philosophie zuEinem zentralen Thema und Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen, in denenAngehörige der neuformierten Bettelorden, etwa Thomas von Aquin, oft Schlüsselrolleneinnahmen. Für die Philosophiegeschichtsschreibung blieben herausragende Denkerwie Thomas lange Zeit prägend, bis nicht zuletzt unter dem Einfluss der analytischenPhilosophie seit Mitte des 20. Jahrhunderts in intensiver Beschäftigung mit mittelalterlicherLogik und Sprachphilosophie auch andere Gelehrte verstärkt wahrgenommenwurden. Neuere Darstellungen der Philosophie des 13. Jahrhunderts konzentrierensich entsprechend häufig auf zu heutigen Fragestellungen «anschlussfähige» Themenbereiche,sodass der nun erscheinende Band mit der Zugrundelegung eines dem Darstellungszeitraumangemessenen Philosophiebegriffs ebenso eine Lücke schließen wirdwie mit der Nachzeichnung der philosophischen Entwicklung in ihrer ganzen Breite,also unter Einbezug der Schriften bislang wenig beachteter Autoren.In bewährter Grundriss-Manier liegt der Schwerpunkt des unter Mitwirkung vielerinternational renommierter Experten erstellten Bandes auf einer nach Regionen undeinzelnen Autoren gegliederten Darstellung mit vielen Werkbeschreibungen und umfangreichenBibliographien. Diese Kapitel sind eingerahmt von großen Abschnitten zuden institutionellen Voraussetzungen und überkommenen inhaltlichen Grundlagendes Philosophierens sowie zur systematischen Entfaltung einzelner Teilbereiche der Philosophie des 13. Jahrhunderts.