Aktuelle Steroidprobleme : Bericht Uber Das 2. Arbeitsgesprach Im Rheuma-Zentrum Bad Abbach Bei Regensburg Am 23. Und 24. Oktober 1971

Bok av Hartwig Mathies
Die einmalige frhmorgendliche Gabe von Nebennierenrindenhormon-Prparater. ist sinnvoll, zunchst einmal unter der Voraussetzung, da die dabei erforderliche Gesamttagesdosis derjenigen bei Verteilung ber den Tag entspricht. Das ist bei einem Teil der Patienten gegeben, vor allem, wenn man mittags und abends nicht steroidale Antirheumatika einsetzt. Bei einem anderen Teil ist es jedoch dann nicht mglich, mit der gleichen Steroiddosis auszukommen, vor allem nicht bei den ambulanten Patienten, die im normalen Arbeitsproze stehen. Es ist nocb offen, ob man hinsichtlich aller Nebenwirkungen besser liegt, wenn man frh evtl. eine hhere Steroiddosis als eine insgesamt niedrigere ber den Tag verteilte Dosis gibt. Hinsichtlich der NNR-Suppression ist der Vorteil jedenfalls anzuerkennen. Wir wissen nicht, ob auf Grund einer bei verschiedenen Derivaten unterschied lichen Gewebshaftung trotz evtl. lngerer klinischer Wirkungsdauer der NNR supprimierende Einflu nicht auch entsprechend lang anhlt. Im allgemeinen ist bei lngerer therapeutischer Wirkung auch ein lnger anhaltender supprimierender Effekt anzunehmen. In Anbetracht der Forderung der einmaligen morgendlichen Gabe bieten also lnger wirkende Prparate (unter Vorbehalt des eventuellen Vorzuges bezglich der Gewebshaftung) keine Vorteile, sondern wren in dieser Beziehung eher nachteilig. Prparate mit Depot- bzw. Retardwirkung sind in jedem Falle ungeeignet. Der gelegentliche Applikationsmodus mit einmaliger Gabe alle 48 Stunden ist in der Rheumatologie nicht durchfhrbar. IV. Parenterale Glukokortikoid-Applikation als Dauertherapie Mit Zustimmung der Tagungsteilnehmer stellte Mathies fest, da sich eine parenterale Dauertherapie mit NNR-Steroiden aus den vorangegange nen Diskussionen und wegen der dabei gewonnenen Erkenntnisse die Zweckmigkeit der einmal tglichen frhmorgendlichen Gabe verbietet.