Lebensverl ufe Und Selbstbilder : Die Normalbiographie ALS Psychologisches Regulativ

Bok av Bernhard Kalicki
"Mein lieber Sohn! Es sind nunmehr wieder Monate verflossen, ohne da Deinen sprli chen Nachrichten zu entnehmen gewesen wre, da Du auf Deiner Laufbahn den gering sten Schritt vorwrts getan oder einen solchen vorbereitet httest. [ . . . ] Nicht nur bist Du in einem Alter, wo andere Mnner sich schon eine feste Stellung im Leben geschaffen haben, sondern ich kann jederzeit sterben, und das Vermgen, das ich Dir und Deiner Schwester zu gleichen Teilen hinterlassen werde, wird zwar nicht gering sein, unter heutigen Verhltnissen aber doch nicht so gro, da sein Besitz allein Dir eine gesell schaftliche Position sichern knnte, die Du Dir also vielmehr selbst endlich schaffen mut. " Diese Zeilen stammen nicht aus der Feder meines Vaters, sie froden sich vielmehr in einem Brief an Robert Musils Mann ohne Eigenschaften (der sein Doktorat brigens schon hinter sich hatte). Wenn ihre Lektre mich gleichwohl unzufrieden stimmt und beschmt, liegt das an eben jenen Alters normen, die das Thema dieser Arbeit abgeben und denen auch ich unterliege. Die Beschftigung mit Zeitplnen und "sozialen Uhren" stachelte mich an, die Arbeit zgig fertigzustellen. Forschungspragmatisch war das Thema der Dissertation von meinem Mentor, Prof. Dr. Jochen Brandtstdter, also gut gewhlt; auch pate es zu dem engen zeitlichen Korsett eines zweijhrigen Forschungsstipendiums. ' Wenn ich die hier vorgestellte Studie mehr oder minder 'on time' abschlieen konnte, liegt das wesentlich an der Frderung und Betreuung, die ich von Prof. Dr. Brandtstdter erhielt.