Georg Herweghs Literaturkritik : Demokratisches Programm Und Repressiver Gestus

Bok av Peter Kleiss
Die Literaturkritik im Feuilleton von Zeitschriften und Tageszeitungen diente dem Burgertum im Vormarz (1830-1848) dazu, jene Forderungen zu klaren, die nicht unmittelbar mit der Kritik der Staatsformen und tagespolitischen Ereignisse zusammenhingen. Georg Herwegh pladierte dafur, in jener journalistischen Disziplin das -innere Leben- der Nation offentlich zu verhandeln. Uberzeugt vom grundsatzlich politischen Charakter seiner Tatigkeit als Kritiker, lehnte er jedoch eine politische Instrumentalisierung von Literatur und ihrer kritischen Reflexion entschieden ab. Die Arbeit liegt im Kreuzpunkt zweier aktueller Forschungstendenzen der Germanistik. Sie schliesst eine Lucke in der seit Anfang der siebziger Jahre lebhafter gewordenen Erforschung der demokratischen Literatur des Vormarz und greift zugleich die Diskussion um die Rolle der Literaturkritik von '68 auf, indem sie den stark programmatischen Impulsen jener Jahre historische Quellenstudien entgegenhalt."