Vom Keltenheiligtum zum karolingischen Missionskloster : Neustadt am Main

Bok av Klaus Weyer
Neustadt am Main zählt zu den ältesten Orten im Landkreis Main-Spessart.Schon vor unserer Zeitrechnung verehrten die Kelten dort einen heiligen Seeund hielten auf einem Thingplatz Gerichtstage ab. Ob die Römer dann um dieZeitenwende ein Kastell auf dem Michaelsberg erbauten, wäre noch zu erkunden.Ptolomäus erwähnte den Ort um 150 als Locoritum, was ,See bei einerFurt' bedeutet. In der Merowingerzeit befand sich auf dem Michaelsberg einJagdschloss. Der englische Missionar Burkard hielt sich dort ab 738 auf, bevorer Anfang 742 zum Bischof von Würzburg ernannt wurde. Megingaud, seinNachfolger auch im Bischofsamt, gründete um 742 ein Kloster im Tal an derAlten Statt. Der Ort hieß zu dieser Zeit Rorinlacha. Nach seinem Rücktritt alsBischof von Würzburg ging Megingaud Anfang 769 zurück nach Rorinlacha. Ergründete dann ab 772, auf Veranlassung von Karl dem Großen, ein Kloster fürdie Sachsenmissionierung im Tal an der Neuen Statt.