Einsam in Der Menge : Der Schriftsteller in Wolfgang Koeppens Nachkriegsromanen

Bok av Lothar Veit
Ich bin ein Zuschauer, ein stiller Wahrnehmer, ein Schweiger, ein Beobachter, ich scheue die Menge nicht, aber ich geniee gern die Einsamkeit in der Menge. Wolfgang Koeppen Zum Buch Wolfgang Koeppen (1906-1996) gehrt zu Unrecht zu den weithin unbekannten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Dabei war er der erste, der mit den drei Romanen Tauben im Gras, Das Treibhaus und Der Tod in Rom eine literarische Analyse der restaurativen Nachkriegsgesellschaft in Deutschland vorgelegt hatte, die in ihrer Schrfe und Przision bis heute ihresgleichen sucht. Es ging Koeppen aber nicht nur um Zeitkritik, sondern vielmehr auch um Beruf und Berufung des Schriftstellers in seiner Zeit. Die vorliegende Studie geht davon aus, dass die drei Hauptpersonen in den genannten Werken mehr oder weniger verkleidete Schriftsteller sind. Anhand vieler Textbeispiele werden verblffende Parallelen zwischen den drei Romanen nachgewiesen, denen erst nachtrglich der Stempel Trilogie aufgedrckt wurde - obwohl Koeppen sie nicht als solche konzipiert hatte. Die zahlreich angefhrten Interviewaussagen des Schriftstellers legen auerdem den Schluss nahe, dass seine Protagonisten erheblich mehr autobiographische Zge tragen als bisher bekannt war. Der Autor dieses Bandes nimmt die aktuelle Koeppen-Forschung auf und kommt darber hinaus zu eigenen Ergebnissen, welche Rolle Wolfgang Koeppen dem Schriftsteller - und somit auch sich - zugedacht hatte: die des stillen Beobachters, einsam in der Menge. Bestens recherchiert, sprachlich sehr gewandt und effektvoll. Prof. Dr. Martin Rector, Universitt Hannover Zum Autor Lothar Veit (geb. 1973), hat in Braunschweig und Hannover Literaturwissenschaft, Linguistik und Politikwissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist fr Tages- und Wochenzeitungen und fr das Fernsehen.