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Ende des Weges
Bok av Nader Azin
Wir liefen schnell zu dem Lastwagen und stiegen in die Fahrerkabine. Erzeigte mir hinter dem Fahrersitz einen Platz, gerade noch ausreichend fürzwei Kinder. Wir fanden einen Karton, der in diesen Hohlraum passte. Wirwaren uns einig, dass es am sichersten wäre, wenn wir den Karton erst dichtvor der Grenze mit einem Klebeband verschließen würden. Länger als zehnbis fünfzehn Minuten würden die Kontrolle nicht dauern, meinte Ali. Nachdemjedes der Kinder eine Valium genommen hatte, reihte sich Ali mit seinemFahrzeug in die Schlange der Wartenden ein. Langsam ging es voran. Wieverabredet, brachte ich Farhad in der Zwischenzeit zu Fuß über die Grenze.Er ging dort in den Duty-free-Shop, um hier auf uns zu warten. Als ichwieder zu Alis Lastwagen zurückgekehrt war, waren meine Tochter und derältere meiner beiden Söhne inzwischen eingeschlafen. Wir packten die beidennun so in den Karton wie Zwillinge im Mutterbauch, Die Füße des einen vordem Gesicht des anderen. Während wir noch damit beschäftigt waren, dieschlafenden Kinder zu verstauen, winkte Ali nachfolgende Lastwagenfahreran uns vorbei. Er wurde immer nervöser und schimpfte: "Beeil dich! Allehaben verstanden, was wir hier tun. "Das jüngste der Kinder war immer nochnicht eingeschlafen, die Tablette schien bei ihm nicht wirken zu wollen.Ich versuchte, es schnell zu ermüden, indem ich es mehrmals rauf und runter,Hin und Her hob. Und endlich schlief es tatsächlich in meinen Armen ein.Wir legten es in das Fahrerbett und überdeckten es mit einigen Kleidungsstücken.Wir waren noch nicht an der Stelle angekommen, an der wir den Karton zuklebenwollten, als meine Tochter zu weinen begann, Ali schrie nervös: "Na bitte,da siehst du es!" Schnell rückte er auf den Beifahrersitz, damit wir dieLehne zurück klappen und nach den Kindern schauen konnten. Meine Tochterwar aufgewacht, weil ihr Bruder sie mit seinem großen Zeh in den Mund gestoßenhatte. Sie hatte Angst, als sie bemerkte, dass wir sie in einen Kartongepfercht hatten. Ich versuchte, die Beine ihres Bruders etwas zur Seitezu schieben, aber es war zu wenig Platz. Ich versprach ihr, ihr eine großePuppe zu kaufen, wenn sie noch ein paar Minuten ruhig bleiben würde. Abersie war noch zu klein, um die Situation zu verstehen. Ich versuchte, ihrAngst einzujagen und schrie: "Kommen Sie her, verhaften sie die Kinderund geben Sie sie den Hunden zum Fressen!" Ali sagte: "Schau mal, da frißtein Hund ein armes Kind! Schau mal sein Blut." Als sie dies hörte, unterdrücktemeine Tochter ihr Weinen. Noch einmal versprach ich ihr eine Puppe undschob ihr ein Stück Schokolade in den Mund. Noch vor der ursprünglich geplantenStelle verschloss ich dann den Karton mit einem Klebeband. Von da ab vergingdie Zeit unendlich langsam. Auch die Lastwagenkolonne kam nur schleppendvoran. Ich wurde immer unruhiger, schaute immer öfter auf die Uhr und sah,wie der Sekundenzeiger die Atemluft im Karton auffraß...Ali schien zu spüren,dass ich drauf und dran war, meine Nerven zu verlieren. Er versuchte, michetwas zu beruhigen und forderte mich dazu auf, auf Gottes Hilfe zu vertrauen.Jetzt war nur noch ein Lastwagen vor uns. Ali sah mich an und sagte:"Springjetzt runter und geh! Wir treffen uns vor dem Duty-free-Shop. "Ich sprangvon der rechten Wagenseite ab und ging zu Fuß weiter. Aber nach ein paarSchritten rief mich eine Stimme an: "Hey, wo gehst du hin?" Das war daserste Mal seit zwei Tagen, dass das jemand wissen wollte. Ich tat so, alshätte ich es nicht gehört. Aber die Stimme klang nun noch lauter:"Ich sprechemit dir. Wo willst du hin?" Ich versuchte ganz ruhig zu bleiben und drehtemich um. Es war ein Zollbeamter in Uniform, der in einer Glaskabine stand.Er schaute durch ein Fenster zu mir heraus. Mit