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De Aquis Pompeiorum : Das Castellum Aquae in Pompeji: Herkunft, Zuleitung und Verteilung des Wassers
Bok av Christoph Ohlig
Seit 1902, dem Jahr der Freilegung des zentralen Wasserverteilungsgebäudes(Castellum Aquae) im antiken Pompeji, gibt es nicht nur eine allgemeinanerkannte Theorie, wie die Wasserverteilung in dieser Stadt - basierendauf den Überlegungen des römischen Architekten Vitruv - funktioniert hat,sondern die Funktion der Anlage gilt weithin als Modell auch für andereantike Städte. Nach einer mehrjährigen interdisziplinären Untersuchungkonnte diese Theorie nicht nur widerlegt werden, sondern es zeigte sich,daß die Anlage älter als erwartet und in zwei Bauphasen entstanden ist:Das in der 1. Phase offene runde Becken ohne Regeleinrichtungen wurde inder 2. Phase, die in die Regierungszeit des Kaisers Augustus fällt, nichtnur mit dem Castellum überbaut, sondern es erhielt auch ausgeklügelte Regeleinrichtungen.Diese erlaubten es, die in der zweiten Phase geringere und aus einem anderenQuellgebiet herangeführte Wassermenge so geschickt zu verteilen, daß diein der Kaiserzeit sogar noch gestiegenen Versorgungsbedürfnisse der Bevölkerungbefriedigt werden konnten. Die Funktion der Regeleinrichtungen konnte ausden Kalkablagerungen im Zuleitungskanal und im Becken erschlossen und durchStrömungsuntersuchungen in einem Großmodell verifiziert werden.