Die Konstantinische Wende : Eine zusammenfassende Darstellung zentraler Aspekte

Bok av Stefan Burchert
Nach ersten Erleichterungen durch Galerius hat Konstantin seit 312/313als erster Kaiser das Christentum zur Staatsreligion des Römischen Reichserhoben. Angesichts der vorangegangenen Verfolgungen war dies für die damaligenChristen eine gänzlich neue Situation. Die Organisation des Christentumsveränderte sich grundlegend; aus unterschiedlichen Standpunkten - beispielsweisein Bezug auf die Christologie und das Gottvater-Sohn-Verhältnis - entwickeltensich jetzt offene Kontroversen. Für Zugehörige anderer Religionsgruppenblieb die Vorrangstellung des Christentums nicht ohne negative Folgen.Innerhalb der Konstantin-Forschung besteht eine Kontroverse darum, inwiefernKonstantin die Christianisierung aus inhaltlich-christlicher Gesinnungbzw. aus politischer Kalkulation heraus durchgeführt hat. Es wird des Weiterengefragt, inwiefern die Verbindung von Kirche und Staat für den zunehmendenVerlust inhaltlicher Werte des Christentums verantwortlich ist. Wurde derGrundstein für die kirchlich-staatlichen Machtkämpfe des Mittelalters durchKonstantin und seine Reformen gelegt? Die Konstantinische Wende bleibtein aktuelles Diskussionsthema.