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Die Repertory-Grid-Technik als standardisiertes diagnostisches Verfahren zur Erfassung des Selbst und des sozialen Umfeldes von delinquenten Jugendlichen
Bok av Kerstin Lund
Vor dem Hintergrund der Theorie der personalen Konstrukte in Verbindung mit lerntheoretischen Konzepten wird ein standardisiertes Repertory-Grid als Verfahren zur Erfassung der Selbstwahrnehmungen delinquenter Jugendlicher und ihres sozialen Umfeldes entwickelt. Faktoren- und itemanalytisch überprüft, können mit diesem Verfahren die vier Dimensionen "Hilfsbereitschaft vs. Ablehnung", "Kompromissbereitschaft vs. Dominanz", "Ausgeglichenheit vs. Aggression" und "Kommunikation vs. kein Ansprechpartner" untersucht werden. Die Befunde des Faktors "Ausgeglichenheit vs. Aggression" validieren dabei die Befunde der Skala "Aggressives Verhalten" des Fragebogens für Jugendliche (YSR).Die Ergebnisse der 20 untersuchten delinquenten Jugendlichen und einer Vergleichsstichprobe zeigen, dass bei den delinquenten Jugendlichen insgesamt nur wenig Bereitschaft vorhanden ist, ihr Verhalten zu ändern. So muss bei ihnen zunächst ein Bewusstsein für "Bildung" geschaffen werden, um die qualifizierenden Maßnahmen des § 91 JGG erfolgreich durchzuführen. Mit den Jugendlichen ist ihre persönliche Bedeutung von "Aggression" zu thematisieren und in Bezug zu bestehenden gesellschaftlichen und rechtlichen Normen zu setzen, um ihr eigenes "aggressives" Verhalten zugunsten von sozial verträglichen Verhaltensweisen langfristig durch entsprechende Maßnahmen zu verändern. Delinquente Jugendliche bevorzugen ebenfalls ein "dominantes" Verhalten und haben Familienmitglieder mit entsprechenden Verhaltensweisen zum Vorbild. Durch die kulturellen Werte, die die Eltern und das soziale Umfeld vermitteln, sind vor allem Jugendliche anderer Nationalitäten in ihren Verhaltensweisen "dominant" und "aggressiv". Daher ist es wichtig, geeignete Vorbilder für diese Jugendlichen zu finden, um ihre Einstellungen und ihr Verhalten im Sinne geltender Normen und Werte zu verändern. Lehrer übernehmen beispielsweise eine solche Vorbildfunktion, wenn eine Vertrauensbasis vorhanden ist und die Jugendlichen das Gefühl haben, von ihnen wertgeschätzt zu werden.