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Wie sag' ich's meinem Bürger? : Lokale Pressearbeit bei unpopulären Entscheidungen
Bok av Klaus J Heimbrock
Stephan Pohlkamp
Es hat den Anschein, als sei unsere Gesellschaft in weiten Teilen erstarrt. Eine um sich greifende Paralyse scheint das öffentliche Bild zu beherrschen. Ihre Ursachen: Der aktuelle Reformzwang zwingt zu unpopulären Entscheidungen. Die Medienlandschaft ist bestimmt durch Negativschlagzeilen zu Firmenzusammenbrüchen und Personalabbau. Spar- und Rationalisierungsmaßnahmen sind unausweichlich und betreffen viele Bürger persönlich. Maßnahmen zur Kostensenkung sind in aller Munde und lähmen scheinbar jede Initiative.Als Hochschullehrer sage ich häufig meinen Studierenden: "Die betriebswirtschaftliche Teildisziplin heißt nicht `Kostenrechnung` allein!" Es ist eine `Kosten- und Leistungsrechnung ! Ich möchte im übertragenen Sinn für Leistung werben und auch mit dieser Veröffentlichung eine zuversichtliche Botschaft in eben diesem Sinne senden:"Es geht um wahrzunehmende Chancen in der Veränderung - nicht um resigniertes Verharren in der Krise!"Reformen müssen zügig umgesetzt werden. Das ist inzwischen jedem bewusst. Doch das "WIE" müssen viele noch lernen. Mein Antrieb als Herausgeber und Autor ist, die Erstarrung in Unternehmen, in Behörden - in der Gesellschaft aufzubrechen und mit positiven Beispielen zu zeigen, wie Krisen als Chance genutzt werden können. Ein erster Schritt dazu muss sein, endlich ein positives Reformklima zu schaffen. Dazu gehört, Politiker, Manager, Journalisten - aber auch "den einfachen Bürger auf der Straße" zu sensibilisieren, dass Kostenbewusstsein als alleiniger Motor des Handelns große Gefahren in sich birgt. Sicherlich war es richtig, starke Anstrengungen zu unternehmen und nach den Boom- Jahren des Wirtschaftswachstums die "Kostenschraube anzuziehen". In den Unternehmen hieß dies, die Mitarbeiterschaft zu einem stärkeren Kostenbewusstsein "zu erziehen" - ebenso wie in der Bevölkerung die Bürger."Vom Kostendenken zur Leistung"Ich kann mich beispielsweise noch gut daran erinnern, wie ich zu Beginn meiner Berufstätigkeit einmal mit dem Werkleiter eines großen Fertigungswerkes durch die Hallen ging und ein Mitarbeiter gerade ein Bauteil wegwarf. Der Werkleiter sah dies und rief den Mann mit den Worten zu sich: "Wissen Sie eigentlich, wie teuer das Bauteil ist?" Der Mitarbeiter zuckte betroffen mit den Schultern und ich erkannte, wie schnell er noch betroffener wurde, als ihm der Werkleiter auf seine Vermutung, es koste "wohl so ca. 100 DM" antwortete, er solle noch zwei Nullen hinzufügen. In dieser Zeit war es sicherlich wichtig, ein Kostengespür zu erzeugen. Doch wie so oft im menschlichen Verhalten, so sind wir auch in dieser Beziehung von einem Extrem in das andere gegangen: Wir haben bei der Pflege unseres Kostenbewusstseins den Leistungsaspekt in unternehmerischen Betrachtungen wie auch in gesellschaftspolitischen Fragestellungen immer mehr vergessen.Es ist an der Zeit, wieder mehr über Leistung und Erfolg nachzudenken! Vielleicht ist es ja genau so schwierig, wie es war, Mitarbeiter und Bevölkerung zu Kostenbewusstsein anzuregen. Dabei müssen die Politiker, die Journalisten aber auch die Führungskräfte in Unternehmen, die Lehrer und Hochschullehrer als Multiplikatoren heute eine Schlüsselfunktion einnehmen.Vor diesem Hintergrund entstand die Idee zum vorliegenden Buch. Gemeinsam mit meinem Co-Autor Stephan Pohlkamp, der gerade seine Magisterarbeit mit dem Titel "Wie sag ich`s meinem Bürger?" geschrieben hat, wurde aus dieser Idee der zweite Band meiner neuen Schriftenreihe "Wissen und Wandel" - diesmal ein Buch sowohl für den Bürger als auch den Medien- und Politikprofi.Als ich die Magisterarbeit von Stephan Pohlkamp in Händen hielt, stand sehr schnell für mich fest, seine