Diagnostik und Förderung Integrativer Kompetenz bei Psoriasis : Entwicklung, Durchführung und Evaluation einer persönlichkeitsadaptierten, sekundärpräventiven Patientenschulung

Bok av Judith A Bahmer
Die vorliegende Dissertation befaßt sich mit der Entwicklung, Durchführung und Evaluation eines sekundärpräventiven Schulungsprogramms für Jugendliche und junge Erwachsene mit Psoriasis (Schuppenflechte). Auf der Basis empirischer Ergebnisse zur Persönlichkeit-System-Interaktion (PSI) und Krankheitsbewältigung bei Patienten mit Schuppenflechte (Bahmer JA, 2005) wurde ein persönlichkeitsadaptiertes Schulungsprogramm entwickelt und implementiert. Ziel der Arbeit war es, die integrativen Kompetenzen wie Selbstzugang, Selbstmotivierung und Selbstberuhigung der Patienten zu verbessern und den Patienten durch gezielte, individualisierte psychologische Intervention sowie durch fundiertes Wissen über die Hauterkrankung die Krankheitsbewältigung zu erleichtern. Erwartet wurde eine signifikante Veränderung der persönlichkeitspsychologischen Parameter integrativer Kompetenz sowie eine Minderung der Krankheitsschwere.Im Rahmen einer ersten Untersuchung wurden die Interessenten für die sekundärpräventive Schulungsmaßnahme (N=36) mittels des an der Universität Osnabrück entwikkelten "Entwicklungsorientierten Scanning (EOS)" untersucht, um charakteristische Interaktionen psychischer Systeme darzustellen und Ressourcen für die sekundärpräventive Schulungsmaßnahme aufzudecken. Es zeigten sich für die Patienten mit Psoriasis deutliche Diskrepanzen zwischen der expliziten, bewußten Affektivität und der impliziten, nicht bewußtseinspflichtigen Affektivität sowie zwischen den bewußten Zielen und den impliziten Bedürfnissen im Anschluß-, Leistungs- und Machtbereich. Bei der Einschätzung ihrer emotionalen Befindlichkeit unterschätzen die Patientinnen und Patienten Ärger und Erregung, die, wie sich in den operanten Verfahren zeigt, sehr viel stärker ausgeprägt sind, als die Patienten annehmen. Im Bereich der Bedürfnisse unterschätzen die Patienten ihr tatsächliches Bedürfnis nach Macht im Sinne von Autonomie und Selbstbehauptung, während sie ihr Anschlußbedürfnis überschätzen. So setzen die Patienten ihre Ziele vorwiegend im Bereich des sozialen Kontaktes, während die implizite, ebenfalls mittels projektivem Testsystem gemessene Bedürfnislage eher auf einen Wunsch nach Abgrenzung hindeutet.