Wasserstoffinduzierte verzögerte Rissbildung austenitischer Stähle auf CrNi(Mn)- und Mn-Basis

Bok av Evelin Ratte
Austenitische Stähle auf CrNi(Mn)- und Mn-Basis können nach dem Umformen durch Tiefziehen wasserstoffinduzierte verzögerte Rissbildung zeigen. Voraussetzung für ein Versagen durch verzögerte Rissbildung ist das Vorhandensein von diffusionsfähigem Wasserstoff im Gefüge und Bereiche im umgeformten Bauteil, die unter Zugeigenspannungen stehen. Die kritischen werkstoff- und prozessimmanenten Parameter, die ein Versagen durch verzögerte Rissbildung fördern, wurden in dieser Arbeit systematisch untersucht, ebenso der Einfluss einer Wasserstoffaufnahme aus der Umgebung. Es konnte gezeigt werden, dass die Stapelfehlerenergie ein geeignetes metallphysikalisches Kriterium darstellt, die Empfindlichkeit eines austenitischen Stahls gegenüber verzögerter Rissbildung abzuschätzen. Desweiteren ergab die Analyse umformrelevanter Parameter, dass solche Faktoren, die direkt auf die Stapelfehlerenergie wirken, die verzögerte Rissbildung besonders stark beeinflussen können. Zusätzliche Versuchsreihen an mit Wasserstoff beladenen Proben zeigen den Einfluss dieses Elements auf die mechanischen Eigenschaften und das Gefüge.