Assistenzsystem für den Überladevorgang bei einem selbstfahrenden Feldhäcksler

Bok av Cornelia Weltzien
Bei der Überladung landwirtschaftlicher Güter kann grundsätzlich zwischen dem absätzigen und dem Parallelverfahren unterschieden werden. Bei Erntemaschinen ohne Bunker, wie dem selbstfahrenden Feldhäcksler, kann nur im Parallelverfahren überladen werden. Diese Variante ist verfahrenstechnisch aufwändiger, da zwei Fahrzeuge während der Fahrt und damit parallel zum Arbeitsprozess aufeinander abgestimmt werden müssen. Um die Maschinenführer bei der manuellen Prozesssteuerung zu entlasten, wurde daher an der TU-Braunschweig ein Assistenzsystem zur Überladung (ASÜLl) entwickelt und als Prototyp technisch realisiert.Ziel des Assistenzsystems ist es, den Erntegutstrahl sicher und verlustfrei vom Häcksler auf die Transporteinheit zu leiten und das Erntegut dort gleichmäßig zu verteilen. Hierzu wird die Relativposition der Fahrzeuge zueinander über GPS ermittelt. Der Beladungspunkt innerhalb der Transporteinheit wird von einer Beladungssteuerung vorgegeben. Zum Anvisieren des Zielpunktes werden die Position von Auswurfkrümmer und Klappe entsprechend geregelt.In Feldversuchen mit dem Prototyp für ein Assistenzsystem zur Überladung konnte die Funktionalität des ASÜL unter Beweis gestellt werden. Versuche zur Folgeregelung belegen eine Zielgenauigkeit von ± 0, 5 m beim Nachführen des Schüttgutstrahles aufgrund einer variierenden Relativposition der Transporteinheit. Die Steigerung der Qualität des Arbeitsprozesses wurde anhand der Kriterien 'Ausnutzung der Transportkapazität' sowie 'Verlustminimierung' positiv bewertet. Die Analyse von Arbeitsplatzergonomie und Arbeitsbelastung der Bediener von Feldhäcksler und Transporteinheit ergaben qualitativ gesehen deutliche Verbesserungen. Eine monetäre Bewertung erfolgte auf Basis von theoretischen Annahmen.