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Soziale Arbeit - Interkulturalität - Jugendgewalt : Sozialpädagogische Diagnostik im Kontext interkultureller Sozialer Arbeit mit straffällig gewordenen Jugendlichen
Bok av Corinne Schuster
Will man Gewalttäter und ihre Taten verstehen, muss man sich mit den das Verhalten prägenden Einstellungen und individuellen sozialisatorischen Bedingungen auseinandersetzen, dabei geht es primär um die Erklärung, nicht die Entschuldigung der Tat. Die Auseinandersetzung mit Gewaltkriminalität und mit Gewalttätern ist wegen der Relevanz dieses Sektors dringend notwendig. Ein Hauptanliegen an Diagnostik und Prognose könnte hier die Unterscheidung sein, ob es sich um jugendtypische Verfehlungen, die ohne schwerwiegende juristische und pädagogische Reaktionen von selbst aufhören, oder um den Beginn einer so genannten kriminellen Karriere handelt. Auf der Basis von Kriminalitätstheorien und empirischen Studien sollen Risikofaktoren für eine Laufbahn als Mehrfach- oder Intensivtäter identifiziert werden.Im Folgenden soll zunächst der Stand der Professionalisierungsdebatte aufgezeigt und die Position der Diagnostik in diesem Diskurs beleuchtet werden. Hierbei geht es insbesondere um das Verhältnis von Theorie und Praxis in der Sozialen Arbeit und Möglichkeiten eines integrativen Ansatzes, der die Prädikate sozial und wissenschaftlich verbindet (Teil 2). Im Mittelpunkt soll anschließend die Frage stehen, wozu Diagnostik in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern dienen kann, ohne die Risiken einer standardisierten Vorgehensweise zu vernachlässigen. Des Weiteren soll die Notwendigkeit theoriegeleiteter Sozialer Arbeit diskutiert und außerdem beleuchtet werden, warum sich besonders in der Jugendhilfe Diagnosemodelle konzentrieren, bisher aber kein arbeitsfeldübergreifendes Modell möglich war (Teil 3). Die Frage, was Soziale Arbeit professionell macht und welche Anforderungen damit für den einzelnen Sozialarbeiter verbunden sind, schließt sich daran an. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang auch, welche genau die Kriterien sind, die eine Diagnostik zur sozialpädagogischen Diagnostik machen, d.h. der Schwerpunkt ihres Erkenntnisinteresses, ihre spezifische Perspektive und Vorgehensweise (Teil 4). Dazu soll ein Überblick über verschiedene ausgewählte Diagnosekonzepte und ihren jeweiligen Schwerpunkt folgen (Teil 5). Der Blick soll dann auf die Chancen und Möglichkeiten diagnostischen Arbeitens im interkulturellen Kontext erweitert werden. Zusätzlich sollen Faktoren erarbeitet werden, die in der Arbeit mit ausländischen, insbesondere türkischen Jugendlichen zu beachten sind. Hierbei sollen auch Kompetenzen des Sozialarbeiters thematisiert werden, die in diesem Kontext die Wahrung ethischer Prinzipien und ein Verstehen, um das es der Diagnostik schließlich geht, ermöglichen (Teil 6). Einen weiteren Bezugspunkt stellt der Bereich der Jugenddelinquenz und damit aus sozialpädagogischer Sicht die Straffälligenhilfe dar. Welche Stellung Diagnose und Prognose in diesem Arbeitsfeld einnehmen, soll im folgenden Abschnitt diskutiert werden. Zusätzlich soll es um die Frage gehen, inwieweit das medial vermittelte Ausmaß der Jugenddelinquenz, speziell der Delinquenz jugendlicher Ausländer, stimmig und empirisch belegbar ist (Teil 7). Türkische Jugendliche sind für einen erheblichen Anteil der Gewaltdelinquenz verantwortlich, deshalb sollen theoretische Erklärungsansätze für Jugend- und Gewaltdelinquenz junger Migranten diskutiert und Risikofaktoren abgeleitet werden (Teil 8). Anschließend erfolgt die Einbindung dieser Faktoren in einen theoretischen Rahmen, der als Basis für die Weiterentwicklung eines Diagnosebogens zur Erhebung der prognostisch relevanten Daten dienen könnte (Teil 9).