Schulische Ernährungserziehung Jugendlicher unter Berücksichtigung unterschiedlicher sozialer Milieus

Bok av Sandra Greiten
Das gegenwärtige, zumeist ungesunde Ernährungsverhalten von Jugendlichen beeinträchtigt die Entwicklung der Heranwachsenden und stellt zugleich Gesundheitsrisiken für das Erwachsenenalter dar, mit weitreichenden Auswirkungen und Folgeschäden für die Gesellschaft. So sind die Kosten ernährungsbedingter Krankheiten ein wesentliches Argument für intensivere Aufklärung und Prävention in der Bevölkerung. Schulische Ernährungserziehung ist ein wichtiger Teilbereich der Gesundheitsförderung. Studien zeigen, dass das soziale Milieu, in das Kinder und Jugendliche hinein sozialisiert werden, Einfluss auf das Ernährungsverhalten hat. Es stellt sich die Frage, wie bei der Konzeption und Durchführung von Ernährungsbildung das jeweilige soziale Milieu der Zielgruppe berücksichtigt werden sollte, um bessere Erfolge hinsichtlich einer Verhaltensänderung zu erzielen. Ziel der vorliegenden Studie ist aus der Analyse schulischer Ernährungserziehung abzuleiten, inwieweit sich milieuspezifisch unterschiedliche Effekte einstellen und Handlungsempfehlungen für die schulische Ernährungserziehung differenzierter Milieus zu geben.Basierend auf handlungstheoretischen Modellen, wie dem Grundmodell soziologischer Prozesse (RREEMM-Modell) und der Theorie des geplanten Verhaltens fanden zwei Befragungen von Jugendlichen im Alter zwischen elf und 17 Jahren an sieben Realschulen statt. Zunächst wurden mittels schriftlicher Erhebung das Ernährungsverhalten, das Ernährungswissen sowie verschiedene Einstellungen vor Beginn der Lehreinheit ermittelt. Mit ausgewählten Unterrichtsmaterialien des aid erfolgte bei 205 Schülern eine mehrwöchige Unterrichtseinheit zum Thema Ernährung. Danach fand eine zweite Befragung statt. Um Art und Ausmaß der Veränderungen aufgrund der Unterrichtsreihe einschätzen zu können, wurden zusätzlich 102 Schüler, bei denen keine Ernährungsbildung erfolgte zu beiden Zeitpunkten befragt.