Nachhaltigkeit : eine weitere Worthulse oder ein wirksamer Beitrag zur Verringerung der Ontologischen Differenz?

Nachhaltigkeit ist seit Rio 1992 in aller Munde. Sektorale Nachhaltigkeitsanstze prgen seither die Programmsprache insbesondere von Politik und Verbnden. Dabei wird zunehmend sprbar, dass zwischen sektoralen Anstzen neben synergistischen auch konfliktre Beziehungen bestehen, wobei letztere derzeit bei weitem noch nicht abgearbeitet sind. Vor diesem Hintergrund formuliert der Autor ausgehend von den forstlichen Wurzeln des Begriffs Nachhaltigkeit ein geschlossenes Konzept nachhaltiger Entwicklung. In dessen Mittelpunkt steht die nachhaltige Entwicklung der Menschheit, die durch den berhang der von ihr bewirkten kulturellen Evolution, wie beispielhaft dargelegt wird, massive Probleme im Beziehungsgeflecht Mensch/Natur erzeugt hat. Normatives Element dieses anthropozentrisch verstandenen Nachhaltigkeitsbegriffs ist im Gegensatz zu berlegungen etwa der Generationengerechtigkeit oder der Sicherstellung der Befriedigung von Bedrfnissen knftiger Generationen die Maxime zur Verringerung der Ontologischen Differenz: Jeder Mensch soll im Rahmen seiner Mglichkeiten hierzu durch Erkenntnis- und Erfahrungsgewinn einen weitreichenden Beitrag leisten. Hierdurch wird es mglich sein, gefhrdete Beziehungen zur Natur zu entlasten und den Fortbestand der menschlichen Gesellschaft zu sichern. So verstandene nachhaltige Entwicklung bedarf gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, die nur von einem handlungsfhigen Staat auf der Basis einer neu gedachten Politik sichergestellt werden knnen. Dazu mssen Entwicklungen der Postmoderne korrigiert werden. Leitlinien hierzu werden fr die Politikfelder Familie, Bildung, Energie, Umwelt und Wirtschaft entwickelt.