Die Feuchtwangers

Sie waren Stammgaste im Hofbrauhaus, fuhlten sich in den Alpen wie zu Hause, liebten die Theater und Museen der Stadt, pflegten die landesubliche Feindschaft gegenuber Preuen und in "e;unserem Munchen"e; galt ihnen auch der Berliner Jude als Zugereister. Uber drei Generationen verband die Familie Feuchtwanger eine strenge judische Orthodoxie mit einer ausgepragt bayerisch-barocken Lebensweise. Auch ihr beruhmtester Spro, der Schriftsteller Lion Feuchtwanger, hielt - ob in Berlin, Sudfrankreich oder Kalifornien - sowohl an der Munchner Mundart als auch an einem selbstbewuten Judentum fest. Heike Specht zeichnet den Weg einer judischen Familie in Deutschland durch das 19. und 20. Jahrhundert nach: die wirtschaftliche Etablierung, ihr Wirken in der judischen Gemeinde, der Erste Weltkrieg, die Revolution, die "e;Goldenen Zwanziger"e;, die Jahre der Diskriminierung und Verfolgung im Nationalsozialismus und schlielich Emigration und Flucht. Die Geschichte der Feuchtwangers ist aber auch eine Geschichte von Familienzusammenhalt und Familienzwist, von arrangierten Ehen und leidenschaftlicher Liebe, von glanzenden Erfolgen und bitteren Niederlagen.