Dichtung und Warenzeichen

Bok av Thomas Wegmann
Die Fiktionalisierung von Produkten und die Produktion von Fiktionen. Reklame hat sich als massenmediale Praxis seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland etabliert. Besonders literarische Texte der klassischen Moderne reagieren auf die zunehmend vertextete und bebilderte Welt. Sie nutzen die werbliche Warenwelt fr eigene sthetische Verfahren, nicht selten durch Zweckentfremdung, De- und Rekontextualisierung. So montiert Alfred Dblin beispielsweise Slogans, Anzeigen und Schlagzeilen in seinen Roman "e;Berlin Alexanderplatz"e;. Warum interessiert sich Literatur berhaupt fr Reklame, ein kommerzielles und vermeintlich kunstfernes Massenmedium? Dieser bergeordnet kulturgeschichtlichen Frage geht Wegmann in seiner Arbeit nach. Dabei beschrnkt er sich nicht auf eine motivgeschichtliche Spurensuche, sondern operiert mit der theoretischen Konstruktion des literarischen Feldes, die es erlaubt, den gesamten Literaturbetrieb in den Blick zu nehmen. Reklame in der Literatur aber auch die Prsenz von Literatur in Rezensionen, Verlagsprospekten und Annoncen sowie der Autor als Werbetexter sind Thema der Studie.