Last Samurai - Japanische Geschichtsdarstellung im popularen Kinofilm

Bok av Daniel Scherrer
Hollywood hat die Geschichte fur sich entdeckt. Nach einer Ara der Sandalen- und Piratenfilme in den 60er und 70er Jahren, welche zum Teil ungewollt komisch wirken, prasentiert die Traumfabrik seit dem Erfolg von Ridley Scotts Gladiator im Jahr 2000 in regelmaigen Abstanden Filme, welche historische Stoffe verarbeiten. So entstand mittlerweile fur dieses Phanomen der Begriff von Historywood. Im Gegensatz zu den Sandalen- und Piratenfilmen wirken diese auf den Betrachter als authentische Geschichtsdarstellungen. Um das zu erreichen betreibt Hollywood einen groen Aufwand: Mittels modernster Technik werden alte Kulturen (Rom, Japan etc.) wieder zum Leben erweckt, Historiker wirken hinter der Kamera als Berater und selbst die Drehbuchautoren erforschen historische Fakten. Und trotz dieses Aufwands erfolgt bei nahezu jedem Film ein Aufschrei der Wissenschaft, im Film wurden Fakten nicht authentisch verarbeitet und gar verfalscht. Dabei wird ubersehen, dass es sich beim popularen Unterhaltungskino um eine Kunstform handelt, welche eigenen Regeln unterworfen ist. Drehbuch und Film folgen einem Muster, um die zu erzahlende Geschichte fur das Publikum spannend zu prasentieren. So muss an dieser Stelle gefragt werden, ob der Film als Transportmedium fur geschichtliche Inhalte geeignet ist, und ob man den Wert des Filmes als Transportmedium nur an seiner authentischen Faktenwiedergabe festmachen kann, bzw. darf. Um sich diesem Thema zu nahern, gilt es einen Bruckenschlag zwischen den Disziplinen der Geschichtswissenschaften und denen der Medienwissenschaften herzustellen. Jede fur sich betrachtet kann der Komplexitat dieser Problematik nicht gerecht werden.